Zeitumstellung schadet der Gesundheit und bringt kaum Einsparungen beim Energieverbrauch

Berlin. Am Sonntag ist Zeitumstellung und wir dürfen die Uhren eine Stunde zurückdrehen. Schlafforscher halten die Zeitumstellung allerdings für gesundheitsschädlich.

Ab Sonntag leben wir wieder in der Normalzeit. Am 30. Oktober wird die Uhr auf die Winterzeit umgestellt, die eigentlich korrekte Zeit. Seit 1980 gibt es die Zeitumstellung und schon lange ist sie umstritten. Der Grund für die Einführung der Sommerzeit war einst, dass das Tageslicht besser genutzt und so Strom eingespart werden sollte. Ein Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags zeigt nun jedoch, dass die Stromersparnis nur bei etwa 0,8 Prozent pro Haushalt liegt – also verschwindend gering ist. Zudem bringe die Zeitumstellung vor allem Menschen, die abends lange wach sind und morgens lange schlafen, aus ihrem biologischen Rhythmus. Die Folgen könnte man bis zu vier Wochen lang beobachten.

Das sieht auch der Schlafforscher Hans-Günter Weeß so. Er bestätigt, dass gesundheitliche Risiken, wie etwa die für einen Herzinfarkt, steigen, wenn der Schlafrhythmus durcheinander gerät. „Die Zeitumstellung ist unnötiger Stress“, sagt Weeß. Zudem steige die Unfallgefahr bei Autofahrern, die – vor allem nach der Umstellung im Frühjahr – weniger Schlaf als sonst bekommen.

Obwohl es bereits mehrere Anläufe von Politikern und Initiativen gab, die Sommerzeit abzuschaffen, ist bislang nichts passiert. Dafür müsste eine EU-Richtlinie geändert werden und dazu sieht die Bundesregierung derzeit keinen Anlass.

Anders viele Bürger – auch das zeigt der Ausschussbericht: Hatten sich 1988 nur 26 Prozent gegen die Sommerzeit ausgesprochen, so war es 2015 eine Mehrheit von bis zu 73 Prozent. Auch Hans-Günter Weeß wäre für die Abschaffung. jtw

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Autor:

Jana Tashina Wörrle aus Charlottenburg

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