110 Jahre Engagement für Jugend
"Kaiser" Franz Beckenbauer schrieb: "Im Namen des FC Bayern München begrüße ich Sie alle herzlich zu ihrem 100-jährigem Vereinsjubiläum. Nur wer selbst im Vereinsleben tätig ist, kann sich vorstellen, durch welch schwere Phasen man in so langer Zeit auch gehen muss und welcher Idealismus dafür oft verlangt wird."Am Donnerstag, 28. März, steht die Party zum 110. Geburtstag des Vereins ins Haus. Dieses hohe Ansehen in Deutschland erwarb sich der Verein nicht durch Meisterschaftspokale, sondern durch seine hervorragende Jugendarbeit, die unter anderem mit dem Sepp-Herberger-Preis gewürdigt wurde. Allein 13 Jugendmannschaften spielen in diesem Verein. Eines der vielversprechenden Talente ist der achtjährige Mittelfeldspieler Dakota von der Eosander-Schinkel-Schule. Als Mittelfeldspieler der 1. F-Jugendmannschaft hat er in der vergangenen Saison 57 Tore geschossen. "Ich schieße in jedem Spiel so zwei bis drei Tore", sagt er eher schüchtern. Auf diesen Jungen hat bereits Hertha BSC ein Auge geworfen. Sein großes Vorbild ist kein geringerer als der vielfache Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona.
110 Jahre einen Verein allein durch ehrenamtliches Engagement zum Anziehungspunkt für die Kinder zu machen, ist eine gigantische Leistung. Zu diesen Enthusiasten gehört auch die zweite Vorsitzende, stellvertretende Jugendleiterin und Mannschaftsbetreuerin Gaby Strahlendorf. Noch vor 20 Jahren wusste sie nichts vom Fußball. Nur ihr sechsjähriger Sohn quengelte stets am Sportplatz in der Fritschestraße: "Mama, ich will da mitmachen." Also ging sie mit ihm hin. Erst stand sie nur am Spielfeldrand, dann hat sie mal für die Jungs Obst geschnitten und auch mal die Wäsche für die ganze Mannschaft gewaschen. Heute verhandelt sie mit dem Sportamt über Reparaturen, Hallen- und Platzzeiten. Ihr Sohn spielt immer noch hier, nun allerdings in der ersten Männermannschaft. Der wichtigste Grund für diese Verbundenheit mit Brandenburg 03 ist: "Wir sind hier alle wie eine große Familie."
Den Vorstand drücken aber auch Sorgen. "Kinderlachen ist offenbar nicht bei allen Anwohnern beliebt", meint Gaby Strahlendorf. Immer wieder beschweren sich einzelne Anwohner rund um die Fritschestraße über den Spielbetrieb. "Den Fußballplatz", sagt der Vorsitzende Dieter Rieck, "gibt es hier seit 80 Jahren. Jeder, der hier eingezogen ist, muss ihn vorher gesehen haben. Zum Fußball gehören einfach Emotionen, der Jubel über das Tor, die Tränen bei einer Niederlage." Den Kindern im Kiez einen Halt und Freude zu geben - das ist die unschätzbare Leistung des Vereins.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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