Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Jugendarbeitslosigkeit im Bezirk lag Ende 2013 zwar unter dem Berliner Durchschnitt von 13 Prozent. Ein Grund zum Ausruhen ist dies aus Sicht vieler Bezirksverordneter noch lange nicht.
So schlecht Berlin innerhalb Deutschlands dasteht, so klar fällt Charlottenburg-Wilmersdorf aus dem Muster. In der Hauptstadt, die bei der Jugendarbeitslosigkeit mit einer Quote von 13 Prozent Platz eins belegt, stand der City-Bezirk besser da. Nur etwa 8 Prozent der 15- bis unter 25-Jährigen suchten vergeblich einen Job. Dies ging aus einer Anfrage hervor, mit der die SPD-Fraktion in der BVV eine leidenschaftliche Diskussion lostrat. "Das heißt nicht, dass wir uns auf die Schulter klopfen können", kommentierte Carolina Böhm (SPD) die Zahlen.
Zuvor hatte Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) die Situation im November 2013 geschildert: Bis dahin waren 950 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet - einschließlich der 356 Neumeldungen in diesem Jahr. 480 der arbeitssuchenden Jugendlichen konnten Ausbildungen beginnen. Mit der so genannten Einmündungsquote von 32,4 Prozent liegt der Agenturbereich laut Engelmann sogar 6,3 Prozent über dem Jahresziels - ein Erfolg. Carolina Böhm hingegen schloss aus dem Zahlenwerk, dass es weiterhin etwa 600 junge Langzeitarbeitslose gibt, um die man sich kümmern muss.
Als vielversprechend betrachtet Petra Vandrey (Grüne) das Hamburger Model der Jugendberufsagentur. Dabei handelt es sich um eine Anlaufstelle, die an der Schwelle zwischen Jugend und Beruf weiterhilft und Heranwachsende gezielt anspricht. "Es scheint so, dass sich der Übergang immer schwieriger gestaltet", meint Vandrey. Auch Albrecht Förschler (CDU) kennt wissenschaftliche Berichte, wonach sich 30-Jährige zunehmend verhalten wie 20-Jährige. Probleme beim Entwickeln von Lebensentwürfen führen aus seiner Sicht dazu, dass künftig ein Kern von schwer vermittelbaren Arbeitslosen bestehen bleibt.
Damit möglichst niemand auf der Strecke bleibt, könnte das Modell der Jugendberufsagentur Einzug halten. Laut Jugendstadträtin Elfi Jantzen (Grüne) stehen die Chancen gut: "Es deutet alles darauf hin, dass Berlin solche Agenturen einrichten will."
Thomas Schubert / tsc
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