AG City schlägt neues Modell zur Verbesserung der Wirtschaftsregion vor
Zum Beispiel, wenn hier die Festbeleuchtung abrupt aufhört oder die Stände eines gemeinsamen Marktes länger stehen als jenseits der Straße. Doch die City-West ist eine einheitliche Wirtschaftsregion. Ihre mächtigste Interessenvertretung ist die AG-City, deren 282 Mitglieder links und rechts der Nürnberger Straße angesiedelt sind. Vorstandsmitglied Uwe Timm ärgert sich über die bürokratischen Reibungsflächen, die unnötig Ressourcen der von den AG-Mitgliedern ehrenamtlich geleisteten Arbeit verschleißen. Ein weitaus größeres Problem ist jedoch, dass die von der AG initiierten Aktivitäten von den Anrainern unterschiedlich aufgenommen werden.
Nicht alle, die von den Veranstaltungen wie verlängerte Öffnungszeiten, Sommerfest und Weihnachtsmarkt profitieren, beteiligen sich gleichermaßen am Aufwand. Das Problem der sogenannten "Trittbrettfahrer" - einige bezahlen und alle profitieren vom gesteigerten Umsatz - ließe sich auch in Berlin nach einem in Kanada erfundenem Modell lösen.
Dort war eine neue U-Bahn-Linie der Auslöser, auf der in Toronto dem örtlichen Handel plötzlich die Kunden davonfuhren. Die Händler entwickelten die Idee, von den Immobilienbesitzern eine zusätzliche Abgabe zu erheben, die ausschließlich für die Verbesserung der Geschäftslage verwandt wird.
Mit der geringfügigen Zusatzsteuer erwerben die Anrainer auch das Recht, ihr Geschäftsumfeld nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diese Terrainverbesserung, fachlich "Business Improvement District" (BID) genannt, verbreitete sich über die USA.
Das erste BID in Deutschland war das Sachsentor in Hamburg, dem in Hessen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Schleswig-Holstein weitere folgten. Dieses Ziel verfolgt nun auch die AG-City über die Bezirksgrenze hinweg für Kurfürstendamm und Tauentzien. Von der SPD und den Grünen gab es Signale, die entsprechende Veränderung der Landesgesetzgebung zu unterstützen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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