Anwohner des Mierendorffplatzes fordern Lösungen

Ein mulmiges Gefühl: Rund um den U-Bahnhof werden Passanten ständig Zeugen von Drogengeschäften und Konsum. | Foto: tsc
  • Ein mulmiges Gefühl: Rund um den U-Bahnhof werden Passanten ständig Zeugen von Drogengeschäften und Konsum.
  • Foto: tsc
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Tumult in der Expertenrunde: Eigentlich sollten bei einem Gespräch mit Bezirksamt, BVG und der Polizei Verkehrsprobleme im Mittelpunkt stehen. Aber die Menschen am Mierendorffplatz kämpfen mit Ärgernissen, die schwerer wiegen.

Junkies im Hausflur, die Rhododendronbüsche als Versteck für verbotene Substanzen, Heroinspritzen auf den Treppen. Was das mit der Diskussion über Verkehrsprobleme am Mierendorffplatz zu tun hat? Zum einen geschehen diese Drogendelikte am gleichen Ort. Zum anderen wussten es die Teilnehmer des Gesprächs zu nutzen, dass an diesem Abend namhafte Ansprechpartner für ihre Ärgernisse greifbar waren.

Mit Gerd Freitag von der BVG saß ein Experte in der Runde, um zu Verspätungen der Buslinie M 27 und dem geringen Sicherheitsempfinden im U-Bahnhof Stellung zu nehmen. "Es ist nie jemand von der BVG vor Ort", klagte eine Frau über das Fehlen von Personal. "Leute, die dort unten sitzen und rauchen, spreche ich nicht mehr an. So bedrohlich sind sie." Wie hoch der Wunsch nach einer modernen Videoüberwachung ist, machten die Anwohner sehr deutlich. Die bisherigen erfassen nur einen kleinen Teil des Geschehens. Freitag hingegen kennt noch keinen Termin für den Einbau neuer Kameras. Er warnt auch davor, hohe Erwartungen in sie zu setzen: "Videokameras verhindern keinen Drogenhandel und keine Straftat."

Wie die Polizei mit Meldungen über die Delikte umgeht, darüber herrscht Unzufriedenheit. Jürgen Eder, Dienstgruppenleiter beim Abschnitt 24, stellte sich der Kritik und ermunterte zur noch rascheren Meldung der Delikte. "Eine sehr zeitnahe Meldung ist wichtig", betonte er. "Wählen Sie die 110." Wenn die Kollegen am Telefon aber sagen, sie könnten wegen Personalmangels keine Polizisten schicken, ärgert das auch Eder. "Schreiben Sie an den Polizeipräsidenten und beschweren Sie sich", rät er den Bürgern.

Lösungen zu Verkehrsproblemen gab es schließlich auch zu vermelden. So prüft Baustadtrat Mark Schulte (SPD) zum Beispiel die Errichtung einer Mittelinsel am Goslarer Platz, um dort die Überquerung zu erleichtern. Und zu den Verspätungen auf der Buslinie M 27 hat die BVG bereits eine Maßnahme gestartet: "Die Busse bekommen zur Bewältigung der Strecke mehr Zeit. Denn die Erfahrung unserer Verkehrsplaner zeigt, dass dadurch die Pünktlichkeit steigt", sagt Freitag. Mehr Fahrzeuge zur Verdichtung des Taktes gibt es aber nicht.

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 300× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 261× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 647× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.221× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.