Bezirk bereitet Publikation über das Standesamt vor

Das "Palais Encke" war der Vorgängerbau des heutigen Rathauses und beherbergte das erste Charlottenburger Standesamt. | Foto: Bezirksarchiv
  • Das "Palais Encke" war der Vorgängerbau des heutigen Rathauses und beherbergte das erste Charlottenburger Standesamt.
  • Foto: Bezirksarchiv
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Charlottenburg. Am 1. Oktober 1874 wurden in Preußen die Standesämter gegründet. Das betrifft auch das Charlottenburger Standesamt, das damit im nächsten Jahr ein Jubiläum von 140 Jahren feiern wird.

Das ist für den Bezirk Anlass, sich mit der Geschichte des Standesamtes zu befassen und bis zum Jubiläum eine Publikation zu erarbeiten. Dafür wurde der Historiker Thomas Wolfes gewonnen. In dem Buch sollen aber auch Bürger zu Wort kommen, für die sich mit dem Standesamt die schönsten Momente ihres Lebens verbinden. Ebenso werden die mit dem Standesamt verbunden Geschichten prominenter Charlottenburger Persönlichkeiten erzählt werden.Die Bürger sind aufgerufen, mit alten Geburtsurkunden, Postkarten, Fotos und Zeitungsartikeln zu diesem Projekt beizutragen. Gesucht werden Charlottenburger, die oder deren Familienangehörige in Charlottenburg geboren wurden oder dort geheiratet haben und die dazu interessante Geschichten erzählen können.

Eine wichtige Frage ist die nach dem Standort des Standesamtes. Zuweilen verfügte Charlottenburg, das bis 1920 eine selbstständige Stadt war, über bis zu vier selbstständige Standesämter. Die mussten sehr häufig umziehen, da die Verwaltung ständig unter Platzmangel litt. Das 1874 eröffnete Standesamt wurde noch im alten Rathaus, dem sogenannten Palais Encke, untergebracht, das seit 1860 für die städtische Verwaltung genutzt wurde. 1902 wurde es abgerissen, um dem Neubau Platz zu machen. Da die Bevölkerung Charlottenburgs im 19. Jahrhundert sprunghaft wuchs und mit ihr die Verwaltung, wurde es in dem kleinen Bau schon bald zu eng und das Standesamt musste 1885 in ein privates Wohnhaus in die Leibnizstraße 10 umziehen, wo sich heute die Deutsche Bank befindet.

Mit dem Anwachsen der Einwohnerzahl wurden erstmals 1898 und dann wieder 1904 und 1922 weitere Standesamtsbezirke gegründet, sodass Charlottenburg in den Zwanziger Jahren vier selbstständige Standesämter besaß. Die neuen Ämter wurden teilweise in kommunalen Gebäuden untergebracht. So erhielt das Standesamt I im Jahr 1898 Räume im zweiten Obergeschoss der gerade fertiggestellten Feuerwache in der Rankestraße 10. Erst 1937 wurden die vier Standesämter zu einem Amt zusammengefasst und im Rathaus untergebracht. Mit der Zerstörung des Hauses im Krieg musste es erneut in Notquartiere ausweichen, bis es um 1946 in der Niebuhrstraße 59/60 unterkam. Gerade der Zeitraum zwischen 1943 und 1946 ist noch nicht im Detail erforscht. 1959 erhielt das Standesamt mit der Villa Kogge in Alt-Lietzow sein schönstes Heim, wo es bis heute befindet.

Wer etwas zur Ausstellung beitragen möchte: Bürger können sich mit dem Material an das Standesamt Alt-Lietzow 28, 902 912 420 wenden.
Frank Wecker / FW
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 609× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 51× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 450× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 567× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 114× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.