Bröhan-Museum eröffnet neue Räume in einer Schule
"Es ist wunderbar, wenn die Kinder nicht nur Kunst anschauen, sondern praktisch von der Funktion zur Form geführt werden". Diese Gelegenheit ergab sich dank einer nicht mehr benötigten Hausmeisterwohnung. Aus der einstigen Wohnstube wird ein generationsübergreifender Werk- und Atelierraum für die museumspädagogische Arbeit. Entworfen und gebaut wird er jedoch von den Schülern der 6a. Ein Hinweis in der Berliner Woche auf das darauf spezialisierte Architekturbüro "Bauereignis Sütterlin Wagner" brachte den Direktor auf diese Idee. Architektin Susanne Wagner bezog die Kinder schon in die Entwurfsphase mit ein und ließ sie sogar einen Couchtisch, der ihrer Meinung nach nicht notwendig war, durchsetzen.
Die Schüler Ole und Kubilay haben auch noch ein Stehpult und Hocker eingebracht, deren optimale Höhen sie selbst durch Messungen und Test bestimmt haben. "Anfangs war der Stehtisch noch zu hoch, den haben wir dann mit der japanischen Säge auf unser ermitteltes Maß von 85 Zentimetern gekürzt." Unter Anleitung von Gottfried Knodt haben sie Freude an der handwerklichen Arbeit gefunden. Sie bezweifeln aber, ob sich in einem handwerklichen Beruf, ihr Ziel einmal Millionär zu werden, verwirklichen lässt.
Lehrerin Margit Lehnert freut sich, mit welcher Konzentration, Hingabe und Freude die Schüler an ihren Möbeln arbeiten. "Viele Schüler und insbesondere unsere Mädchen haben zuvor noch nie ein Werkzeug in der Hand gehabt. Nun gewinnen sie von Tag zu Tag mehr Sicherheit".
Mitten unter den Kindern war auch Margrit Bröhan anzutreffen, Witwe des Museumsgründers und Vorsitzende des Freundeskreises. Erst eine Spende des Freundeskreises und die Förderung durch den Bezirk im Rahmen des "Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung" machte diese Arbeit möglich.
Voller Stolz werden die Kinder am 12. September um 16.30 Uhr zur feierlichen Eröffnung des Ateliers ihren Eltern vorführen, was sie in drei Tagen Handwerk und zuvor im Designstudio geschaffen haben.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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