Charlottenburg. Im ehemaligen Jugendhotel des Landessportbunds am Sophie-Charlotte-Platz kamen noch vor Weihnachten die ersten von etwa 120 Flüchtlingen unter. Die AWO trieb die Eröffnung des Heims zügiger voran als angekündigt und kann auf Unterstützer zählen.
Es war ein Einzug im Eiltempo: Erst hatte Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) kurzfristig mitgeteilt, Flüchtlinge würden die neue Unterkunft voraussichtlich im Januar beziehen. Doch das Landesamt für Gesundheit und Soziales gab die Adresse am Kaiserdamm 3 schon kurz vor Weihnachten zum Einzug frei - um Obdachlosigkeit zu vermeiden, wie es hieß. Zuvor hatte die Arbeiterwohlfahrt als Betreiber einen Vertrag mit der Stiftung Deutsche Klassenlotterie unterschrieben, der das Gebäude gehört.
Dieses schnelle Vorgehen widerspricht dem Grundsatz im Bezirk, man wolle frühzeitig über die Neueröffnung von Heimen informieren. "Das ist aber das einzige, was daran zu kritisieren ist", äußerte sich Klaus Betz, Vorsitzender des Kiezbündnisses Klausenerplatz, zum Einzug der neuen Nachbarn. "Da es vorher ein Hotel war, müsste das Gebäude besonders geeignet sein für die Unterbringung von Menschen." Man stehe der neuen Nutzung grundsätzlich positiv gegenüber, sagte Betz. Wenn es sich wie angekündigt um jugendliche Flüchtlinge handle, müsse man die Schulen in der Umgebung entsprechend vorbereiten. Das Kiezbündnis will das Gespräch mit dem Betreiber suchen und dabei Hilfestellung anbieten. Auch das Nachbarschaftsheim in der Nehringstraße hat Beistand signalisiert.
Als gesichert gilt derweil der Erhalt des Flüchtlingsheims an der Rognitzstraße mit 240 Plätzen. Dieses war in die Schlagzeilen geraten, weil BMW offenbar auf eine Schließung gedrängt hatte, sobald seine im Bau befindliche Niederlassung am Kaiserdamm eröffnet. Inzwischen hat BMW dieses Ansinnen dementiert - zur Erleichterung von Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD), selbst Zeuge einer Äußerung war, die auf die Schließung des Heims abzielt. Dieser "Meinungsumschwung" bei BMW sei zu begrüßen, sagte er. Naumann hatte zuletzt bei mehreren Anlässen für eine Willkommenskultur im Bezirk geworben. Laut Senat sollen 2014 in Berlin 2500 Plätze für Flüchtlinge entstehen.
Thomas Schubert / tsc
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