Frank Zander spendet der Caritas einen Ambulanzwagen
Ganz neu war er zwar nicht, denn Schwester Theresa Böhm und Dr. Peter Cordes kamen damit gerade von einem Einsatz in Pankow zurück, wo sie an einer Suppenküche sechs Kranke versorgt hatten. Diesem Zweck dient das Fahrzeug nämlich - es ist ein Arztmobil.
Seit 1994 gibt es die Ambulanz für Wohnungslose in der Jebensstraße 3, die heute von Bianca Rossa geleitet wird. 14 ausschließlich ehrenamtlich arbeitende Ärzte versorgen hier täglich bis zu 35 Patienten. Um die häufig nicht krankenversicherten Obdachlosen noch besser erreichen zu können, wurde 1995 eine mobile Praxis in einem Krankenwagen angeschafft. "Damit kommen wir viel näher an die Menschen auf den Straßen, in den Bahnhöfen und Parks heran", sagt Bianca Rossa.
Frank Zander, der seit ebenso vielen Jahren in der Jebensstraße bei der Caritas und auch in der Bahnhofsmission mit Hilfsaktionen anzutreffen ist, sah das fast 20 Jahre alte Fahrzeug und erfuhr von den Mitarbeitern der Caritas, dass es nun bald durch ein neues ersetzt werden müsse, um diese Arbeit fortsetzen zu können. Er versprach Hilfe und hält Wort.
Der Einsatz des Arztmobils wird auch vom Land unterstützt. Der stationären Einrichtung in der Jebensstraße wurde jedoch Ende 2011 der jährliche Zuschuss von 100 000 Euro gestrichen. Seither wird diese Ambulanz ausschließlich aus den bei der Caritas eingehenden Spenden finanziert. Der Sparpolitik fiel auch der Sanitärcontainer an der Ecke Hertzstraße zum Opfer, wo die Obdachlosen duschen und auch ihre Wäsche reinigen konnten. Die einzige Dusche befindet sich nun ebenfalls in der Obdachlosenambulanz. Vor wenigen Tagen hat der Hauptausschuss im Abgeordnetenhaus beschlossen, Mittel für die Wiedereinrichtung des Containers bereitzustellen. Der Bezirk fordert ebenfalls mit einem Beschluss, den Container nun schnellstmöglich wieder aufzustellen.
Haben die Obdachlosen auch keine Zeitung, kein Radio und kein Fernsehen - Frank Zander ist ihnen dennoch bekannt wie kaum ein anderer. Stolz berichtet er Kardinal Woelki, dass er als Schöpfer und Sänger des Hertha-Liedes die Berliner zudem auch über die kulturellen Grenzen, die Generationen und den sozialen Status hinweg vereint. Der Kardinal lobte das soziale Engagement von Frank Zander sehr, aber im Stadion möchte er doch lieber die Hymne des 1. FC Köln hören. Dafür muss er aber noch die ganze Saison über kräftig beten, denn derzeit hat die Mannschaft nicht die Klasse von Hertha.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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