Charlottenburg. Wenige Monate vor der Schließung verhandeln Geschäftsleute mit dem Senat über die Sanierung des ICC. Vielen Interessenten schwebt ein Mischnutzung mit Shopping-Schwerpunkt vor. Händler in der Nachbarschaft wittern Gefahr.
Es sind vielleicht die letzten Tage des ICC in der Form, wie es die Berliner bisher kannten. Zur Hauptversammlung des Daimler Benz-Konzerns am 5. April wird das "Raumschiff" noch einmal Tausende Kongressgäste beherbergen. Anschließend lässt die Messe Berlin den im Mai eröffnenden "City Cube" an seine Stelle treten.
Und das ICC? Ob und wie es mit dem 1979 fertiggestellten Koloss am Funkturm weitergeht, könnte sich in diesen Wochen bei den Verhandlungen des Senats mit Investoren entscheiden. Wirtschaftssenatorin Cornelia Ycer (CDU) ließ durchdringen, dass mehr als zehn Bewerber im Rennen sind, die beim Stemmen der Sanierungskosten von mehreren hundert Millionen Euro helfen könnten. Und offenbar streben sie eine Mischnutzung an aus Messe- und Kongressgeschäft, Hotelbetrieb und Handel. Doch die Vorstellung, ein Haus mit 20 000 Sitzplätzen könne nach seiner Asbestsanierung ab 2020 als Shoppingcenter daherkommen, stößt Gewerbetreibenden bitter auf. "Es hätte keinen positiven Effekt, weil keine Kunden gewonnen, sondern nur welche an anderer Stelle geklaut werden. Wir haben schon genügend Handelsfläche in der Stadt", äußert sich AG City-Vorstand Gottfried Kupsch. Von der "banalen" Idee eines Shoppingcenters müsse man Abstand nehmen und sich für andere Gedanken öffnen. Die Landes-CDU hatte in der Vergangenheit mit der Unterbringung der Landesbibliothek im ICC geliebäugelt; die SPD beharrt auf einem Neubau am Tempelhofer Feld.
Dass Investoren im ICC Geschäfte unterbringen wollen, hat Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin Brandenburg, schon oft gehört. So ein Vorhabend müsse mit dem Einzelhandelskonzept des Bezirks abgestimmt werden, wo Widerstand zu erwarten ist. Von Nutzen wäre das Haus laut Busch-Petersen in seiner jetzigen Funktion: "Wir brauchen Hallen mit vielen Sitzplätzen. Denn Berlin will sich als Kongressstandort ja weiter mausern."
Thomas Schubert / tsc
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.