Marlis Weidenhöfer leitet das "Forum Afrika"

Marlis und Wilfried Weidenhöfer haben in Addis Abeba eine Schule errichtet. | Foto: Wecker
  • Marlis und Wilfried Weidenhöfer haben in Addis Abeba eine Schule errichtet.
  • Foto: Wecker
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Charlottenburg. Jeden ersten Mittwoch im Monat gibt Marlis Weidenhöfer Berlinern afrikanischer Herkunft von 17 bis 19 Uhr im SPD-Büro in der Goethestraße 15 kostenlos eine Sprechstunde.

Berlin wird immer mehr Ziel afrikanischer Einwanderer. Andererseits findet diese Gruppe derzeit noch am wenigsten ehrenamtliche Hilfe vor. So suchen bei ihr Bürger aus ganz Berlin und auch schon aus Brandenburg Hilfe. Ihre Hilfe ist effizient, weil sie oftmals den direkten Kontakt zu Spitzenpolitikern der SPD auf Bundes-, Landes- und der Bezirksebene nutzen kann. Sie vermittelt ihre Klienten, die oftmals kaum Deutsch sprechen und mit den Formularen schon gar nicht klarkommen, an die staatliche Arbeitsvermittlung und Sprachschulen, sie füllt mit ihnen die Vordrucke aus, begleitet sie auf den Weg zu den Behörden, hilft bei der Wohnungs- und Arbeitssuche.Marlis Weidenhöfer ist sich bewusst, dass ihre Bemühungen nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein sind. Die Lösung der Probleme liegt nicht in Berlin, sondern in Afrika, wo sich Hungergebiete und Kriege um Rohstoffe und Einflusssphären ausbreiten. "Doch nach Afrika hineinzuwirken ist Aufgabe der Bundesregierung. Hier in Berlin müssen wir denen helfen, die da sind."

Mit ihrem Mann Wilfried gehört sie aber auch zu denjenigen, die mit aller Kraft, die ihnen zur Verfügung steht, nach Afrika hineinwirken. Ihre Kraft ist immerhin so groß, dass sie in Addis Abeba eine Schule gebaut haben, deren Schüler sie jetzt sogar mit Essen versorgen können. Seit 2005 reisen sie regelmäßig nach Äthiopien. Dabei haben sie Freundschaften zu Diplomaten und Spitzenpolitikern geschlossen. Durch diese Kontakte haben sie auch die Lehrerin Yimengushal Sbesbibe kennengelernt, die in ihrem Vorgarten verwaiste Kinder in einer Art Vorschule unterrichtete. Die Kinder hatten kein Dach überm Kopf und saßen auf Steinen. Heute haben sie ein Gebäude, Toiletten, Tafeln und Schulbücher.

Die beiden Pensionäre haben die Mittel aufgebracht, indem sie die von ihren Reisen nach Äthiopien mitgebrachten Volkskunstartikel in Wilmersdorfer Seniorenheimen verkauft haben. Dazu gab es bei Kaffee und Kuchen noch die Vorführung ihres selbst gedrehten Dokumentarfilms "Eine Reise durch Äthiopien". Seit ihrer ersten Reise in dieses Land sind sie von dessen Schönheit und den dort lebenden Menschen begeistert. Davon kann sie so leicht nichts abschrecken. Als sie für ihren Film in das südliche Bürgerkriegsgebiet kamen, hatten sie Glück im Pech: Pech weil ihnen eine Reisegruppe zuvorkam und das einzige Hotel belegte; Glück, weil das Hotel von Rebellen überfallen wurde, was kein Mitglied der Reisegruppe überlebt hatte. Dennoch empfehlen sie ganz im Gegensatz zum Auswärtigen Amt jedem, dieses schöne Land kennenzulernen. Am 6. Dezember um 16 Uhr werden sie anlässlich der Eröffnung einer Afrikaausstellung im SPD-Büro ihren Film vorführen. Da besteht Gelegenheit, sich bei der Familie Weidenhöfer unmittelbar zu erkundigen.

Frank Wecker / FW
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 277× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 243× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 626× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.213× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.