Charlottenburg. "In den SOS-Kinderdörfern ist ein Lächeln ebenso wichtig wie die tägliche Nahrung - sie leisten eine zutiefst menschliche Arbeit", sagt der Gesandte des Staates Israel Emmanuel Nahshon über die Arbeit der SOS-Kinderdörfer.
Anlass war das Erscheinen einer neuen Edition von Kunstwerken von SOS-Kinderdörfern weltweit. Jährlich erscheinen zwei neue Editionen von international bekannten Künstlern zugunsten eines SOS-Kinderdorfes in ihrem Herkunftsland. Mit dem Kauf eines Bildes aus der SOS-Edition tragen die Besucher dazu bei, dass die Kinder in den SOS-Kinderdörfern auf der ganzen Welt ein liebevolles Zuhause finden. Die Besonderheit der jüngsten Edition ist, dass sie nicht von einem renommierten Künstler geschaffen wurde, sondern von Kindern aus den israelischen SOS-Kinderdörfern "Neradim" und "Megadim" und der SOS-Kindertagesstätte im Beduinendorf Kaabiya. Ausgerüstet mit Einwegkameras fotografierten sie, was sie bewegt. Dabei wurden sie von dem Berliner Fotografen Stephan Pramme begleitet, der die jungen Fotografen mit großer Sensibilität selbst porträtierte. Das Ergebnis sind Einblicke in den Alltag und das Seelenleben dieser Kinder authentisch, roh und zart zugleich.
Noch bis zum 31. Oktober sind diese Bilder in den Ausstellungsräumen der "SOS-Kinderdörfer weltweit" in der Gierkezeile 38 zu sehen. Bei der Eröffnung war der Kabarettist und Fotograf Dieter Nuhr sehr beeindruckt: "Die Bilder sind authentisch und sehr berührend. Ich habe das Gefühl, in den Bildern nicht das Problem, sondern die Lösung zu sehen", sagte er. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Berliner helfen aber auch den SOS-Kinderdörfern in anderen Regionen. Mitarbeiter des Berliner Büros der in der Elfenbeinküste beheimateten Hilfsorganisation "Fondation Aman-International" (FAI) verbrachten im August ihren Urlaub in dem bürgerkriegsgefährdeten Land, um ein durch die militärischen Auseinandersetzungen in Mitleidenschaft gezogenes SOS-Kinderdorf wiederherzustellen.
Die Kinder hatten während des Bürgerkriegs Schlimmes durchgemacht. Der Direktor des Kinderdorfes Michel Botoua berichtet: "Alle Kinder aus dem nahe bei Abidjan gelegenen SOS-Kinderdorf Abobo mussten in das zweite ivorische SOS-Kinderdorf von Aboisso evakuiert werden, weil Abobo bombardiert wurde. Es gab zunächst keine Lebensmittel und Medikamente. Sechs Monate litten die Kinder."
Die FAI hat die Häuser gestrichen, Moskitonetze angefertigt und an den Fenstern angebracht, die Schutzmauer um das Kinderdorf repariert, den Gemüsegarten gepflegt und einen neuer Spielplatz gebaut und zudem eine Lebensmittelspende mitgebracht. "Die FAI hat eine gigantische Arbeit geleistet", sagte Michel Botoua zur "Berliner Woche".
Frank Wecker / FW
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