Neues Bürgeramt: Stadträtin stellt Räume in den Wilmersdorfer Arcaden vor
Charlottenburg-Wilmersdorf. Eigentlich sollte es zum Jahresbeginn eröffnet sein. Nun bietet der verzögerte Einzug des Bürgeramts in die Wilmersdorfer Arcaden Raum für Kritik: über zu wenig Platz und das Einkaufszentrum als Wartebereich.
Keine Eröffnungstermin, keine Begehung. Eine Vorstellung der Bauplanung zum neuen Bürgeramt in den Wilmersdorfer Arcaden musste den Mitgliedern des Ausschusses für Bürgerdienste genügen. Frühestens im April, sagt die zuständige Stadträtin Dagmar König (CDU), starten die Behördengänge im Shoppingcenter - also mit mehr als drei Monaten Verspätung. Bis dahin weilt das Amt weiter im Rathaus Charlottenburg.
Notwendig wird der Umzug durch die Aufgabe des Rathauses Wilmersdorf, dessen Belegschaft bis Ende 2014 die Räume des jetzigen Bürgeramts im Rathaus Charlottenburg sowie Büros im Dienstgebäude am Hohenzollerndamm und in Nebenstandorten bezieht. Gegenüber dem Sitz in der Otto-Suhr-Allee nimmt das neue Bürgeramt in der Wilmersdorfer Straße nur noch den halben Platz in Anspruch. Das spart Kosten. Aber ist das noch effizient oder schon zu klein? Vor allem die Grünen-Fraktion befürchtet letzteres.
"Mir scheint es zu beengt", kritisiert deren Sprecher Volker Heise. Doch Stadträtin König stellt klar: "Die Räume sind sicher nicht üppig bemessen. Das kann sich der Bezirk nicht leisten. Sie entsprechen aber allen arbeitsrechtlichen Vorgaben."
15 statt bisher 21 Arbeitsplätze stehen täglich 300 bis 350 Besuchern gegenüber. Zwei Bereiche sind geplant: der Empfang und die Dokumentenausgabe im ersten Stock. Und ein Bedienbereich im vierten Stock - einem Teil des Hauses, in dem es keine Geschäfte gibt, nur Büros und Lager.
Einen klassischen Wartebereich werden Kunden laut König vergebens suchen. Sie finden nur zehn Klappsitze in einem schmalen Gang. Bis zu ihrem Termin können sie sich die Zeit in den Arcaden vertreiben. Das befürchtet Heise: "Die Folge von Privatisierung öffentlicher Räume ist offenbar, dass Arbeitsbereiche auf sehr engem Raum zusammengefasst werden." König widerspricht: "Es ist die Folge einer Verringerung von drei Dienstgebäuden auf zwei. Es war eine Entscheidung der Mehrheit dieser BVV."
Thomas Schubert / tsc
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