Neues Servicebüro des Polizeiabschnitts am Bahnhof Zoo
Das Telefon klingelt. Polizeikommissar Karsten Sternasky vom Abschnitt 25 hebt ab. Seine Kollegen vom Bundespolizeirevier im Bahnhof Zoo am Hardenbergplatz kündigen den Besuch eines Mannes an. Ihm wurde soeben das Handy gestohlen. Der Bestohlene wird in das Servicebüro des Polizeiabschnitts geleitet. Hier, am Ende des Flurs, wird Karsten Sternasky die Anzeige aufnehmen und dem Betroffenen wohl noch einige Ratschläge mit auf den Weg geben, wie er das Diebstahlrisiko künftig selbst verringern kann. Am 12. März hat die Polizeidirektion 2 gemeinsam mit der Bundespolizeidirektion Berlin ein Servicebüro des Abschnitts 25 eröffnet. Hier können Bürger täglich von 13 bis 21 Uhr Anzeigen erstatten oder sich zur Vorbeugung von Straftaten und in allen anderen polizeilichen Angelegenheiten beraten lassen. "Das Angebot wird sehr gut angenommen", sagt Polizeihauptkommissar Bernd Kipke, der die verstärkte Polizeipräsenz an Brennpunkten rund um den Bahnhof Zoo koordiniert. "Ich bin begeistert, dass die Polizei jetzt häufiger auf der Straße zu sehen ist, und wir als Bürger auch eine Anlaufstelle haben", sagt der 70-jährige Hermann Bitzer, der regelmäßig am Zoo die S-Bahn besteigt.
"Wir arbeiten harmonisch mit unseren Kollegen von der Bundespolizei zusammen", so Polizeikommissar Sternasky. "In 90 Prozent der Fälle geben wir aber Auskünfte touristischer Art", fügt Bernd Kipke hinzu.
Dass seit 15. September vergangenen Jahres ein Info-Mobil der Berliner Polizei sieben Tage in der Woche von 12 bis 22 Uhr auf dem Breitscheidplatz zu finden ist und insgesamt elf Beamte seit dem 1. Oktober 2012 am Breitscheid- und Hardenbergplatz, auf dem Kurfürstendamm, in der Tauentzienstraße und der Joachimstaler Straße verstärkt auf Streife gehen, ist einer Initiative von Innensenator Frank Henkel (CDU) zu verdanken. Als letzter Schritt wurde das Servicebüro umgesetzt. "Wir können die Kriminalität nicht abschaffen, aber zumindest verdrängen", sagt Bernd Kipke. Und so mancher Ganove lasse sich schon nicht mehr blicken.
Was den Polizeibeamten am häufigsten gemeldet wird, sind Taschendiebstähle. Sie machen zwei Drittel aller Diebstahldelikte aus. Weit abgeschlagen in der Rangliste folgen Verlust- und Fundmeldungen. Kopfzerbrechen bereiten der Polizei allerdings die Hütchenspieler, die vornehmlich am Tauentzien den Passanten das Geld aus der Tasche ziehen. Die Betrüger sind bekannt. Rund 80 Vorfälle hat die Polizei 2012/2013 gezählt. Es habe bereits Dutzende von Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Berliner Straßengesetz und wegen Betrugs gegeben, Ordnungsgelder von bis zu 1000 Euro seien verhängt worden. Bisher leider ohne großen Erfolg. "Sie kommen immer wieder", so Polizeihauptkommissar Kipke. Nicht zuletzt, weil es vor Gericht schwierig sei, die Straftat nachzuweisen. "Die Richter wollen Beweise und Geschädigte als Zeugen."
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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