Polizei und ADFC mahnen Radfahrer zur Vorsicht

Gefahrenzone meiden: Dem tote Winkel schräg hinter Fahrzeugen sollten Radfahrer möglichst fernbleiben. | Foto: Schubert
3Bilder
  • Gefahrenzone meiden: Dem tote Winkel schräg hinter Fahrzeugen sollten Radfahrer möglichst fernbleiben.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Verkehrskontrolle am Unfallschwerpunkt: Experten der Polizeiabschnitts 25 rufen Radlern die alltäglichen Gefahren ins Gedächtnis. Am besten fährt es sich ohne Alkohol, dafür mit Helm - und mit Köpfchen.

Klaus sieht die Kelle, bringt sein Rennrad vor Luise Günthers Füßen zum Stehen. Kurz darauf spielt er mit der Polizistin ein Quiz. "Wann muss ein Radfahrer im Kreisverkehr Handzeichen geben?" Klaus ist unsicher. "Wenn er reinfährt? Nein, wenn er rausfährt!", berichtigt er sich selbst. Günther fragt erneut: "Gilt in Deutschland eine Helmpflicht?" Auch hier zögert der Quizgast. "Na, Sie tragen keinen. Also gibt es keine Pflicht", hilft ihm Günther. "Aber besser wäre, ich trage einen", bemerkt der Wilmersdorfer. Alle weiteren Fragen beantwortet er korrekt.

Dass Klaus und Dutzende andere Teilnehmer ganz unerwartet über das Verkehrsregelwerk nachdenken mussten - ein gewollter Effekt. Dies ist eine Großkontrolle des Polizeiabschnitts 25, gedacht für Pedaleure und Autofahrer gleichermaßen. Hände weg vom Handy. Nie über Rot fahren. Raus aus dem toten Winkel. Gegenseitig Rücksicht nehmen. Das sind die Botschaften des Tages.

Klaus macht keinen Hehl daraus, dass er sich auf Berlins Straßen unwohl fühlt. "Wenn man auf dem Ku’damm mit dem Bus auf einer Spur fährt, kann es leicht passieren, dass er dich touchiert. Meiner Freundin ist das schon passiert." Aufgrund solcher Erfahrungen hat Klaus leicht utopische Ansichten. Am besten sollten Laster und Autos unter der Erde rollen, fordert er. So lange Velos und motorisierte Vehikel die gleichen Straßen nutzen, muss man aber dafür sorgen, dass sie sich respektieren. Darum die gemeinsame Verkehrskontrolle. Darum der plakativ aufgeklebte tote Winkel an der Kreuzung. Darum das Quiz.

"Wir stellen fest, dass die Einsicht bei Kraftfahrzeugführern und Radlern gleichermaßen da ist", gibt sich Polizeisprecher Thomas Kelm zufrieden. Dass die Kontrolle gerade hier stattfindet, an der Kreuzung Bachstraße und Straße des 17. Juni, ist kein Zufall. "An dieser Stelle mussten wir vergangenes Jahr einen toten Radfahrer beklagen", berichtet Kelm.

Hier lässt sich allen Verkehrsteilnehmern zeigen, was grundsätzlich immer gelten sollte. "In der Praxis muss ich damit rechnen, dass Kraftfahrer mich übersehen. Und zwar auch dann, wenn meine Ampel grün zeigt", weiß ADFC-Verkehrsexperte Daniel Pepper. Nach seiner Annahme bekommen Radfahrer umso mehr Beachtung, je mehr sie im Straßenbild vertreten sind. "Meine Einschätzung ist, dass wir in Berlin noch nicht genügend Radfahrer haben, damit es das richtige Bewusstsein für sie gibt", sagt Pepper. "Aber ich glaube, wir sind kurz davor."

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 776× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 1.010× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.000× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.