Schüler retten 3,2 Hektar kanadischen Regenwald
Schüler der Marie-Curie-Oberschule, der Ernst-Habermann-Grundschule, der Sophie-Scholl-Oberschule, des Heinz-Berggrün-Gymnasiums, der International School und der Berlin Cosmopolitan School haben dies durch ihre Teilnahme an einem Sponsorenlauf der "Stiftung Wilderness International" im Mommsenstadion ermöglicht. Mit dem erlaufenen Geld wird die Stiftung auf Vancouver Island Regenwald aufkaufen, mit dem Ziel, diesen Wald durch einen sicheren Grundbucheintrag auf ewig zu schützen. Die Schüler erhalten Urkunden, auf denen topografisch exakt verzeichnet ist, wo sich ihr Regenwald befindet.Die Stiftung ist in ganz Deutschland und in Kanada tätig. Bisher konnte sie dank engagierter Schüler knapp 72 Hektar Regenwald im Lebensbereich der Indianer des Stammes der Cowichan schützen.
Einige Teilnehmer, die sich durch Projektarbeit im Naturschutz besonders auszeichnen, können dank eines von der Stiftung vergebenen Stipendiums in diese Wildnis vordringen und gemeinsam mit den Indianern auf Expedition gehen. Es ist eine sehr beschwerliche und abenteuerliche Reise, denn es führen keine Schienen oder Straßen dorthin. Es geht nur mit dem Kanu oder dem Hubschrauber.
Der 16-jährige Indianer Gerald, der einige deutsche Schüler dort betreut hatte, berichtet, dass "sie sich ganz geschickt angestellt haben". Umgekehrt kommen auch die Indianer nach Deutschland und zeigen den Schülern Tänze aus ihrer Heimat. Der indianische Kulturbotschafter Hwiemtun berichtete den Charlottenburger Schülern, dass in seiner Heimat nur noch zwei Prozent des ursprünglichen Regenwaldes erhalten geblieben sind. Alle anderen Flächen sind mit Monokulturen bebaut worden, die den ursprünglich fruchtbaren Boden auslaugen. Gerald, der vor dem Sponsorenlauf mit seinen Stammesgenossen und zwei weißen Studentinnen Tzinquawtänze vorgeführt hatte, freut sich, dass Berliner Schüler die Natur seiner Heimat schützen und er an einem globalen Naturschutzprojekt teilnehmen kann. Zu den Schülern, die in den Urwald vorgedrungen waren, gehören Astrid Gläsel, Florian Reza und Josef Kaiser. Florian, der knapp zehn Klassenzimmer, also rund 500 Quadratmeter Regenwald, erlaufen hat, berichtet: "Neben der unglaublichen Weite der Landschaft hat mich das Leben der Indianer mit der Natur beeindruckt. Wenn die Indianer eine Zeder fällen, um daraus Kleidung, ein Haus ein Kanu herzustellen, so geben sie der Natur dafür eine Neuanpflanzung zurück". Astrid Gläsel bedauert, dass vielen jungen Indianern gar nicht bewusst ist, wie sehr mit den Monokulturen ihre Heimat und mithin auch ihre Kultur zerstört wurde. "Gemeinsam mit den Indianern wollen wir dieses Erbe bewahren."
Die Initiative hatte vor mehr als 13 Jahren der Forstwirt Kai Andersch ergriffen, der heute der Stiftung vorsteht. "Wir sind stolz auf den Beitrag, den die Charlottenburger Schüler für den Regenwald erbracht haben."
Nachdem sich die Idee nun auch in Berlin bewährt hat, wird die Stiftung im nächsten Jahr weitere Schulen aus anderen Bezirken einbeziehen.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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