Schüler spenden 1000 Euro für die Suppenküche

Sina überreicht mit ihren Mitschülern Manfred Feibeg die Spende, worüber sich auch die ehrenamtliche Helferin Jaqueline (links) freut. | Foto: Wecker
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Charlottenburg. Am Gottfried-Keller-Gymnasium ist es nunmehr Tradition, dass die Schüler den Erlös ihres Weihnachtsbasars der Suppenküche des Evangelischen Kirchenkreises spenden.

In diesem Jahr konnte der Spendenbetrag gegenüber den beiden Vorjahren fast verdoppelt werden. Im voll besetzten Speisesaal der evangelischen Kirchengemeinde Am Lietzensee in der Herbartstraße 4-6 berichtete Sina aus der 8. Klasse, dass die Schüler 1135 Euro mitgebracht hätten. Stellvertretend für alle Betroffenen nahm Manfred Feibeg die Spende aus den Händen von Sina entgegen. Anschließend gaben die Schüler die Speisen aus und verteilten Getränke. "Viele Gäste bedankten sich dabei nochmals bei uns", berichtet Görkem, der gemeinsam mit Sina die Suppe ausgeteilt hat. In der großen Runde wollte einer der Gäste von den Schülern wissen, warum sie das Geld spenden und nicht selbst für die Schule verwenden. Sina antwortete: "Weihnachten ist für uns eine Zeit des Gebens und nicht des Nehmens. Wir haben uns entschlossen, jenen Menschen etwas zu geben, denen es nicht so gut geht."

Der größte Teil der Spende stammt vom Kuchenbasar. Melissa hatte dafür Muffins gebacken, die restlos weggingen. Martins Apfelkuchen fand reißenden Absatz. Leos Bananenmuffins, die er zusammen mit seiner Oma gebacken hatte, drohten trotz riesiger Menge knapp zu werden. Die Torte, die eine Lehrerin gebacken hatte, löste großes Hallo aus. Alle Produkte, auch die Speisen vom Grill, Sandwiches, selbst gefertigte Bücher, Glückwunschkarten und Kerzen wurden für ein bis zwei Euro verkauft.

Für die Mitglieder der Schülerdelegation war es der erste unmittelbare Kontakt mit Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden. Melissa war überrascht, dass vielen Gästen die Armut äußerlich nicht anzusehen war. Es saßen sogar fein gekleidete Damen an den Tischen. "Ich hatte nicht erwartet, dass der Raum so gemütlich hergerichtet wurde", sagt sie. Die Schüler werden sich weiterhin ehrenamtlich engagieren. Für Lidia ist dies eine Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, denen sie sonst vielleicht nie begegnet wäre. Für alle war es ein schönes Erlebnis, Freude auszulösen, sagt Görkem.

Die Suppenküche in der Herbartstraße 4-6 ist von Anfang November bis Ende März geöffnet. Jeweils montags, dienstags und mittwochs wird von 13 bis 14 Uhr Essen ausgegeben. Für die nächste Kältesaison werden wieder Helfer gebraucht.
Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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