Villa Grisebach lädt zur Frühjahrsauktion
In dieser Zeit wird das 1892 errichtete Künstlerhaus des Architekten Hans Grisebach in der Fasanenstraße 25 zu einem wichtigen Ausstellungsort und vom 29. Mai bis 1. Juni auch zu einem bedeutenden Handelsort für Kunst. Das Auktionshaus ist eines der führenden in der Welt und durchaus auf Augenhöhe mit Sothebys. Die Werte, die sich in dieser Zeit in der Villa befinden, werden auf über 17 Millionen Euro geschätzt. Zu den teuersten Objekten gehören Emil Noldes großformatige "Landschaft mit Regenwolke", die für möglichst mehr als 1,5 Millionen Euro "über den Ladentisch gehen sollen; Karl Schmidt-Rottluffs auf 1 200 000 Euro gewertete "Landschaft mit Leuchtturm und Windmühle" von 1920 und das mit rund einer Million angezeigte kokette Porträt von Otto Muellers Geliebten, das "Mädchen mit grünem Schal".
Die Auktion wird erneut die Kunstkenner und Sammler aus aller Welt in die beschauliche Fasanenstraße führen. Dieser Zugang zur Kunst steht aber auch allen Bürgern offen. Die Villa ist Anlaufpunkt vieler Touristen. Selbst zum Auktionssaal hat jedermann Zugang. An der Versteigerung von Kunstwerken mit Werten bis zu 3000 Euro kann ebenfalls jeder teilnehmen. Es genügt, wenn am 1. Juni bis eine Stunde vor Auktionsbeginn (11 beziehungsweise 14.30 Uhr) eine Bieternummer erworben wurde. Es ist die gleiche Atmosphäre wie bei Sothebys.
Auch in dieser preiswerten Kategorie gibt es mit Arbeiten unter anderem von Lovis Corinth, Otto Dix, Heinrich Zille, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Emil Nolde, Max Pechstein oder Johannes Grützke großartige Kunst zu erwerben.
Auf seiner Tour durch den Bezirk besuchte der Vorsitzende des Kulturausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus und wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Frank Jahnke die Villa Grisebach. Selten hat der Politiker seine beiden Funktionen in einem Objekt so verzahnt gesehen. Mit bis zu 60 Millionen Euro Jahresumsatz und 50 Mitarbeitern gehört die Villa auch zu den leistungsstärksten Unternehmen des Bezirks.
Allein 30 Kunsthistoriker, die für ihre Aufgabe zusätzlich qualifiziert werden, sind hauptsächlich damit beschäftigt, Fälschungen herauszufischen. Zu den regelmäßigen Besuchern gehören deshalb auch die Beamten des Landeskriminalamtes. "Wir arbeiten hier durchaus konstruktiv mit dem Amt zusammen, was in unseren anderen Niederlassungen nicht immer der Fall ist", versichert Mitinhaberin Micaela Kapitzky.
Frank Jahnke durfte bei seinem Besuch auf einer der Kostbarkeiten Platz nehmen, auf der Renaissancebank aus der berühmten Florentiner Intarsienwerkstatt der da Maianos von 1480/90. Das Möbel hat einen Wert von 70 000 Euro. Die Aufnahme von Antiquitäten ist eine Neuerung des auf die Moderne und Fotografie spezialisierten Auktionshauses.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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