Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Mieten steigen. Die Wohnungsnot wächst. Es mehren sich Räumungsklagen und Zwangsräumungen. Damit vergrößert sich auch die Zahl der Obdachlosen, die nun kein Dach mehr über dem Kopf finden können.
Im Bezirk gibt es keine geeigneten Immobilien mehr, die für die Unterbringung von Wohnungslosen zur Verfügung stehen. Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) beklagt: "Jeden Morgen sitzen in den Fluren des Rathauses Wilmersdorf hilfesuchende Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben. Aber es gibt keine Dächer mehr."Die Plätze zur Unterbringung von Wohnungslosen im Bezirk sind erschöpft. Auch die Berliner Unterbringungsleitstelle des Landesamtes für Gesundheit und Soziales meldet seit Wochen, dass es keine freien Plätze in den Wohnheimen mehr gibt. Die Mitarbeiter des Sozialamtes putzen in Hostels und Pensionen die Klinken, um Betreiber zu finden, die bereit sind, Wohnungslose aufzunehmen.
Die Unterbringung der Wohnungslosen ist Aufgabe der Bezirke. Die Citybezirke haben eine schwerere Last zu tragen, denn hier gibt es die bekanntesten Hilfseinrichtungen. Diese leistungsfähigen Einrichtungen sind weit über Berlin hinaus bekannt, sodass Obdachlose aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin kommen und da wiederum vornehmlich in der City landen. Dazu kommt, dass die Zahl der Flüchtlinge und der Zuwanderung aus Osteuropa steigt. Berlin muss bereits heute über 11 000 Obdachlose versorgen, während deren Zahl in München auf 800 gesunken ist.
Eine Lösung des Problems sieht der Sozialstadtrat vornehmlich in der Schaffung neuer Wohnungen. Dazu müssen die Rahmenbedingungen vereinfacht werden. Berlin wird in den nächsten Jahren verstärkt wachsen, bis 2025 um 240 000 Menschen. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung, womit nicht nur der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, sondern auch an alters- und behindertengerechten Wohnungen steigt. Gebaut wird aber vorzugsweise im Luxussegment. Die 2010 im Bezirk gebauten Wohnungen haben eine Durchschnittsgröße von 130 Quadratmetern. Berlin braucht jährlich etwa 10 000 neue Wohnungen. Tatsächlich gebaut werden jedoch nur geringfügig mehr als 5000. Wenn hier keine Wende einsetzt, werden sich die vom Sozialstadtrat geschilderten sozialen Probleme immer weiter verschlimmern.
Frank Wecker / FW
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...
Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...
Kommentare