"Jedes Jahr ein fester Termin"
AG City sammelt wieder Geld für den DRK-Wärmebus
Beim karikativen Glühweinverkauf der AG City kamen diesen Winter 18 500 Euro zusammen. Das Geld geht traditionell an den Kältehilfe-Wärmebus des DRK.
Die Aktion hat Tradition. Seit 14 Jahren sammelt die AG City Geld für karikative Zwecke. Mit dem Verkauf von Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Über 2000 Euro kamen allein damit zusammen. Um weitere Spenden für den Wärmebus des DRK zu akquirieren, klopfte das AG-City-Team im Vorfeld wieder an viele Türen. Mit Erfolg: 18 500 Euro waren es am Ende. Vattenfall spendierte dieses Jahr 5000 Euro, ebenso wie die CESA Investment GmbH. Die Berliner Sparkasse war wieder mit 2000 Euro dabei, der Verein Berliner mit 1500 Euro und die HDT Baustoffe UG ebenfalls mit 1500 Euro. Hinzu kamen viele kleinere private Geldspenden und Sachspenden. So finanzierte etwa die Grünebaum Event Logistik GmbH die Dekoration des Glühweinstandes und Care Pakete für Bedürftige.
Das DRK hat die Spenden für seinen Wärmebus bitter nötig. „Die Aktion ist jedes Jahr ein fester Termin für uns“, sagte Sprecherin Charlotte Knust. Denn der Wärmebus wird im Gegensatz zum Kältebus der Berliner Stadtmission nicht vom Senat finanziert. „Wir sind daher auf Spenden angewiesen.“ Der Wärmebus versorgt Obdachlose in ganz Berlin mit Schlafsäcken, Isomatten, Decken, Rucksäcken, Winterkleidung, festem Schuhwerk und warmen Tee. Im Winter 2022/2023 hatten die DRK-Helferinnen und Helfer rund 1600 Kontakte zu Menschen ohne Unterkunft. 391 Personen fuhr das Team in Notunterkünfte. Auf den Straßen Berlins ist der Wärmebus jedes Jahr von November bis Ende März unterwegs, täglich von 18 bis 24 Uhr, auch während der Feiertage. Zum Team gehören rund 30 Helfer und Sozialarbeiter. Herbert Szukatsky und Hartmut Engel sind von Anfang an dabei, also 15 Jahre schon. Beide fahren im Schichtdienst den Bus, auch nach der Übergabe des Spendenschecks ging es für die beiden gleich wieder los. „In der letzten Saison hatten wir 820 Anrufe in 150 Nächten“, erzählte Herbert Szukatsky. Meist melden Berliner obdachlose Menschen, die sie hilflos auf der Straße liegen sehen. Aber auch die Bahn, die BVG, Krankenhäuser oder Security-Leute rufen den Wärmebus. Nach jüngsten Schätzungen leben in Berlin etwa 50 000 Menschen, die keine Wohnung haben, mindestens 2000 davon auf der Straße.
Beleuchtung für Ku'damm gerettet
Die AG City engagiert sich aber nicht nur für Obdachlose. Sie organisiert jedes Jahr auch die glitzernde Weihnachtsbeleuchtung auf dem Ku'damm und dem Tauentzien. Die drohte in diesem Winter wie berichtet auszufallen, weshalb der Händlerverbund Alarm geschlagen hatte. Denn ein Großteil für die rund 600 000 Euro teure Beleuchtung fehlte noch. Kurz vor knapp kam dann die erlösende Nachricht. Fünf Unternehmen stellten eine größere Summe für die Lichter bereit, darunter die DEAG Deutsche Entertainment AG, die jährlich die Silvesterparty am Brandenburger Tor organisiert. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte vorab Gespräche geführt, um die Lichtersaison auf dem Boulevard zu retten. In der Summe kamen immerhin 430 000 Euro zusammen. Gespart werden musste trotzdem: am übergroßen Nussknacker, Schneemann und dem Weihnachtsmann. Dafür stellte die AG City eine märchenhafte Cinderella-Kutsche auf dem Ku'damm auf.
Ob es nächstes Jahr mit der Weihnachtsbeleuchtung klappt, steht noch in den Sternen. Der Senat bezuschusste die Beleuchtung diesen Winter nochmal mit 100 000 Euro. Für Bürgermeisterin Kirstin Bauch (Grüne) steht daher fest: „Die Situation zeigt, dass es unser Bestreben sein muss, das BID-Business Improvement District zu novellieren, um ein 'Licht-BID' für die kommenden Jahre zu installieren.“ Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung werde hierfür federführend einen entsprechenden Gesetzesantrag ins Abgeordnetenhaus einbringen, so Bauch weiter.
Die festliche Weihnachtsbeleuchtung in der City West ist täglich ab 16 Uhr auf einer Länge von 4,5 Kilometern zu bestaunen und zwar noch bis zum 6. Januar.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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