Beim 11. Gute-Tat-Marktplatz treffen sich Unternehmen und soziale Organisationen
Berlin. Helfern beim Helfen helfen: Das ist das zentrale Anliegen des Gute-Tat-Marktplatzes, der am 16. November im Ludwig-Erhard-Haus stattfindet. Firmenmitarbeiter können sich hier mit Vertretern sozialer Organisationen treffen und über Unterstützungsmöglichkeiten sprechen.
Noch können sich Unternehmen anmelden – auch die kleinsten sind willkommen. Denn oft sind die Wünsche der sozial Engagierten bescheiden: Sie brauchen jemanden, der einen Teppichboden verlegt oder Fotos auf Leinwand druckt; andere hoffen auf Spenden wie einen Laptop oder Werkzeug für die Fahrradreparatur. „Die Palette reicht vom Abfalleimer bis zum Pürierstab, selbst Brennholz für den Steinbackofen wird gesucht“, sagt Beate Bera von der Stiftung Gute-Tat.
Größere Firmen können natürlich auch größere Träume erfüllen: ein Gartenhäuschen bauen, Renovierungen organisieren, Logos entwickeln, Faltblätter drucken und und und. Gefragt sind auch Gutscheine für Eintrittskarten, zum Beispiel, um kranken Menschen einen schönen Tag zu bereiten.
Der Gute-Tat-Marktplatz findet zum elften Mal statt. Fast von Anfang an dabei war Susan Ehrhardt von „FrauSuchtZukunft“. Der Verein hilft suchtmittelabhängigen Frauen in allen Phasen – akzeptierend, ausstiegsorientiert und stabilisierend. Es gibt Beratungsstellen, betreute Wohnformen und Angebote zur beruflichen Integration. Rund 1000 Klientinnen werden von den Mitarbeiterinnen im Jahr unterstützt.
Partner finden
Beim Marktplatz hat der Verein schon oft einen Partner gefunden: Einmal vertauschte die Belegschaft einer Bankfiliale Büroschuhe mit Gummistiefeln und brachte den Garten rund um die therapeutische WG „Violetta Clean“ auf Vordermann. Ein anderes Mal spendierte eine Firma Businesskleidung für Vorstellungsgespräche. Eine Kosmetikschule lädt zweimal im Jahr zum Workshop „Bewerbungs-Make-up“ ein, und im vergangenen Jahr freuten sich rund 20 Mütter und Kinder über einen opulenten Brunch.
„Das war wunderbar und liebevoll gemacht, alle waren begeistert und haben noch lange davon gesprochen“, erzählt Susan Ehrhardt. Viele der jungen Frauen seien noch nie zuvor bei einem Brunch gewesen. Gastgeberin war Brigitte Koch vom Hotel Tiergarten.
„Wir haben Glück, unser Haus hat eine gute Auslastung. Davon wollten wir etwas abgeben“, sagt sie. Von „FrauSuchtZukunft“ ist sie begeistert und möchte in diesem Jahr wieder Mütter und Kinder bewirten. „Wir können uns auch vorstellen, ein Praktikum oder sogar eine Lehr- oder Arbeitsstelle anzubieten.“ Das Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade war auch schon mehrmals beim Marktplatz dabei.
Über einen ihrer Partner freuen sich die Ehrenamtlichen besonders: Die Kreuzberger Softwarefirma Raecke Schreiber hat der Suppenküche vor einigen Jahren nicht nur eine professionelle Homepage gebaut, sondern betreut sie bis heute.
Rund 40 soziale Organisationen werden beim Marktplatz erwartet. Die Atmosphäre ist ungezwungen, ein Miteinander-ins-Gespräch-Kommen unkompliziert. Die Firmen können mit Wissen, Personal und Sachspenden helfen – reine Geldgeschenke sind tabu. sus
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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