Zwei Charlottenburger bieten auf Facebook Hilfe zur Selbsthilfe an
Berliner sind für einander da!

Vermitteln in der Corona-Krise mit ihrer Facebookgruppe Hilfe an andere Berliner: Katharina und Mike aus Charlottenburg.  | Foto: privat
  • Vermitteln in der Corona-Krise mit ihrer Facebookgruppe Hilfe an andere Berliner: Katharina und Mike aus Charlottenburg.
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Am 12. März haben Katharina und Mike eine Facebookgruppe erstellt, mit der sie in Zeiten von Corona Hilfe zwischen Berlinern vermitteln wollen. Die Unterstützung ist groß, schnell hat die Gruppe über 5000 Mitglieder. Ich wollte wissen was es mit der Gruppe auf sich hat.

Gibt es einen speziellen Grund, dass ihr die Gruppe erstellt habt?

Mike: Mir kam die Idee als ich im Bus saß und bei Facebook einen Zettel sah, der als Hausfluraushang für die direkte Nachbarschaftshilfe gedacht war. Da wollte ich ähnliche Hilfe berlinweit ermöglichen. Ich fragte dann Katharina ob sie helfen würde. Da sie Asthma hat und selbst zur Risikogruppe gehört, war sie natürlich gleich dabei.

Wie funktioniert die Gruppe? Was genau macht ihr und wie kann man euch unterstützen?

Mike: Die Grundidee ist, alles so simpel zu halten wie es geht. Also fing Katharina damit an Listen zu erstellen in die sich Helfer eintragen können und die gleichzeitig dazu dienen, dass Hilfesuchende die Helfer finden. Eine Anleitung dazu hat Katharina auch erstellt. Unterstützen kann man uns indem die Gruppe wächst. So dass mehr Menschen Hilfe anbieten und Menschen, die Hilfe suchen, in ihrer Umgebung welche finden.

Wie viel Zeit und Aufwand investiert ihr aktuell und hat sich dies im Laufe der Zeit verändert?

Mike: Anfangs haben wir, besonders Katharina, viel Zeit damit verbracht. Bis es eine Lösung mit den Tabellen gab, vergingen schon so ein paar Versuche. Dann mussten die Helfer, die ihre Hilfe zuvor direkt in die Gruppe gepostet haben, in die Listen nach Bezirken einsortiert werden. Mittlerweile ist es fast ein Selbstläufer und wir beantworten Nachrichten, tragen mal Helfer ein, die sich nicht eintragen konnten und achten darauf, dass alle nett zueinander sind. Was alle sind.

Arbeitet ihr mit anderen Initiativen zusammen?

Mike: Nein, wenn dann teilen wir was von anderen in unserer Gruppe oder verweisen auf Initiativen oder Institutionen, die wir kennen. Bei unserer Gruppe geht es nicht um Austausch oder ähnliches. Kernstück ist die Verknüpfung von Helfern und Hilfesuchenden.

Gibt es Rückmeldungen von Helfenden oder von Menschen, denen geholfen werden konnte?

Katharina: Bis jetzt haben wir von einem Fall mitbekommen in dem Hilfesuchender und Helfer sich gefunden haben. Aber wir sind froh, dass es so ist und es mehr Hilfsbereitschaft gibt als Hilfe die geleistet werden muss.

Habt ihr außerhalb der Gruppenaktivitäten Menschen in eurem Umfeld geholfen?

Katharina: Mike geht aktuell für seine und meine Mutter einkaufen, da beide gesundheitlich angeschlagen sind und auch zur Risikogruppe gehören. Wir waren allerdings schon vorher für unsere Mütter da, nicht erst seit dem Virus. Ich organisierte einen Umzug für meine Mutter, der allerdings nun erst mal auf Eis liegt.

Hat sich bei euch persönlich etwas durch diese Situation verändert?

Katharina: Verändert hat sich nur das mediale Interesse an uns beziehungsweise der Gruppe. Ansonsten machen wir das, was wir immer gemacht haben, Menschen helfen. Nur jetzt etwas „größer“.

Könnt ihr euch vorstellen, nach dem Ende der Ausnahmesituation ehrenamtlich zu arbeiten?

Katharina: Klar. Vielleicht nicht durch ein direktes Ehrenamt, eher so wie wir es bis jetzt immer getan haben. Mike arbeitet im Veranstaltungsbereich, da bleiben hier und da Lebensmittel übrig. Die verteilt er an die, die es brauchen. Ansonsten hatten wir noch nie Scheuklappen und haben immer auf unsere Mitmenschen geachtet.

Wer helfen kann oder Hilfe benötigt, schaut auf Facebook unter https://bwurl.de/14wc bei der „Quarantäne-Hilfe-Berlin“ vorbei. In den Dokumenten jeweils nach dem eigenen Bezirk suchen.

Autor:

Alexander Schultze aus Spandau

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