Clearingstelle am Jobcenter ist ein Erfolg

Die beiden diplomierten Sozialarbeiterinnen Doreen Liebhold (li.) und Doreen Kuschka hoffen auf eine dauerhafte Einrichtung der Clearingstelle im Jobcenter. | Foto: Doreen Liebhold
  • Die beiden diplomierten Sozialarbeiterinnen Doreen Liebhold (li.) und Doreen Kuschka hoffen auf eine dauerhafte Einrichtung der Clearingstelle im Jobcenter.
  • Foto: Doreen Liebhold
  • hochgeladen von Matthias Vogel

Am Jobcenter am Goslarer Ufer 37 ist vor etwas mehr als einem Jahr eine Clearingstelle eingerichtet worden. Die Sozialarbeiterinnen Doreen Liebhold und Doreen Kuschka helfen dort seitdem erfolgreich Menschen, deren Sorgen über die Arbeitslosigkeit hinausreichen.

Immer mehr Jobcenter-Kunden sind gleich mit einem ganzen Rucksack voller Probleme zum Jobcenter gekommen. „Die Arbeitssuche steht dann sehr schnell nicht mehr an erster Stelle, wenn Schulden drücken, Mieterhöhungen oder schwere Krankheiten drohen“, erklärt Tanja Franzke, Sprecherin des Jobcenters. Im Alltag bleibt den Arbeitsvermittlern für die Lösung solcher Probleme keine Zeit.

Zur vom Jobcenter registrierten Tendenz passt das Ergebnis einer Studie zum Thema „Langzeitarbeitslose“ der Kommunalen Gemeinschaftsstelle, wie Angela Müller-Bittner, Leiterin des Fachbereichs Soziale Dienste am Bezirksamt, sagt: „Sie kommt zu dem Schluss, dass der Zugang zu den kommunalen Leistungen, wie Kinderbetreuung, Sucht- oder Schuldnerberatung, in Berlin nicht so gut funktioniert." Daraufhin hätten sich zwei Senatsverwaltungen mit Bezirken und Regionaldirektionen von Jobcentern zusammengesetzt und Ende 2016 in drei Bezirken das Modellprojekt der Clearingstelle gestartet. „Wir sind dann mit Marzahn-Hellersdorf und Mitte ausgewählt worden“, sagt Müller-Bittner.

Und das freiwillige Angebot im Zimmer 6043 des Jobcenters wird nur zu gerne angenommen. „800 Kunden waren bislang bei uns, wir haben etwa 1000 Beratungsgespräche geführt“, sagt Liebhold. Bewusst ist die Unterstützung von der Arbeitssuche entkoppelt. Kuschka: „Wir klammern Arbeitsvermittlung und Leistungsfragen weitestgehend aus. Es geht um Probleme, die die Integration in den Arbeitsmarkt zusätzlich erschweren und die vom Jobcenter allein nicht gelöst werden können. Wir arbeiten die Probleme heraus und schauen, welche Anlaufstelle es im Bezirk für die Kunden gibt.“ Multiple Vermittlungshemmnisse nennt sich der Rucksack voller Sorgen. Die häufigste Kombination ist laut der Sozialarbeiterinnen die Suche nach bezahlbarem Wohnraum und Überschuldung. Kostenträger des Modells ist der Bezirk, die Personalkosten weist der Senat zu. Und der hat wegen des Erfolges der Clearingstelle den Probebetrieb von Ende 2018 auf Ende 2019 verlängert.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 129× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 459× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 425× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 859× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.