Charlottenburg. Rund die Hälfte des Jahres herrscht um die Gedächtniskirche alles andere als Andachtsatmosphäre. Ein Stadtplaner schlägt nun vor, den Veranstaltungskalender auszumisten. Hier müsse sich die Stadt präsentieren - nicht der Schwarzwald.
Das Geld fehlt, tiefgreifende Änderungen sind deshalb nicht zu erwarten. Aber der Wille zur Aufwertung, der ist da. Im Dialogverfahren zur Zukunft des Breitscheidplatzes hat Architekt Urs Kohlbrenner im Stadtentwicklungsausschuss seine neuesten Analysen vorgelegt. Und deren Botschaft ist recht einfach: Der Breitscheidplatz muss wieder das werden, was seinem Wesen entspricht. "Er ist das mentale Zentrum der City West. Aber so erlebt man ihn leider selten. Die Adresse wird nicht sichtbar", beklagt Kohlbrenner den überbordenden Veranstaltungsrummel rund um die Kirche. Verteiler für die großen Einkaufsstraßen und Ruhepol für das Stadtgetümmel - der "kleine Alexanderplatz" funktioniert in beiden Fällen. Wenn man außerdem Events organisiert, glaubt der Experte, dann solche mit überregionaler Bedeutung. Und zwar ohne Schwarzwaldstimmung, dafür mit großstädtischem Lebensgefühl.
In der nächsten Runde der Anrainergespräche wird sich zeigen, auf welche Festivitäten die Nachbarn am ehesten verzichten können. Die einmal gefundene Linie dürfe man dann nicht mehr durch Ausnahmen aufweichen, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD). Was den diesjährigen Weihnachtsmarkt anbelangt, so berichtete Schulte im Ausschuss von Diskussionen über eine neue Idee: die Einbeziehung des neu eröffneten Bikini Berlin an der Budapester Straße.
Verbesserungen beim Weihnachtsmarkt hält auch Kohlbrenner für geboten. Denn die hölzerne Pyramide verbaut von der Hardenbergstraße aus betrachtet die Sichtachse auf das bestimmende Element des Platzes und des Advents: die Kirche. Man müsse die Marktgestaltung und den Platz generell an den neuen oder neu konzipierten Nachbarn wie dem Hotel Waldorf Astoria, dem Zooplast und dem Bikini Berlin ausrichten. Daran dürften auch die ansässigen Händler Interesse haben. Denn bislang zeigen ihnen die Marktbuden, um es mit den Worten des Stadtplaners auszudrücken, "den Hintern".
Thomas Schubert / tsc
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