Experte will weniger Veranstaltungen am Breitscheidplatz

Aus der Höhe betrachtet, zeigt sich die herausgehobene Stellung der Gedächtniskirche deutlich. Am Boden steht das Markttreiben zur Diskussion. | Foto: Schubert
  • Aus der Höhe betrachtet, zeigt sich die herausgehobene Stellung der Gedächtniskirche deutlich. Am Boden steht das Markttreiben zur Diskussion.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Rund die Hälfte des Jahres herrscht um die Gedächtniskirche alles andere als Andachtsatmosphäre. Ein Stadtplaner schlägt nun vor, den Veranstaltungskalender auszumisten. Hier müsse sich die Stadt präsentieren - nicht der Schwarzwald.

Das Geld fehlt, tiefgreifende Änderungen sind deshalb nicht zu erwarten. Aber der Wille zur Aufwertung, der ist da. Im Dialogverfahren zur Zukunft des Breitscheidplatzes hat Architekt Urs Kohlbrenner im Stadtentwicklungsausschuss seine neuesten Analysen vorgelegt. Und deren Botschaft ist recht einfach: Der Breitscheidplatz muss wieder das werden, was seinem Wesen entspricht. "Er ist das mentale Zentrum der City West. Aber so erlebt man ihn leider selten. Die Adresse wird nicht sichtbar", beklagt Kohlbrenner den überbordenden Veranstaltungsrummel rund um die Kirche. Verteiler für die großen Einkaufsstraßen und Ruhepol für das Stadtgetümmel - der "kleine Alexanderplatz" funktioniert in beiden Fällen. Wenn man außerdem Events organisiert, glaubt der Experte, dann solche mit überregionaler Bedeutung. Und zwar ohne Schwarzwaldstimmung, dafür mit großstädtischem Lebensgefühl.

In der nächsten Runde der Anrainergespräche wird sich zeigen, auf welche Festivitäten die Nachbarn am ehesten verzichten können. Die einmal gefundene Linie dürfe man dann nicht mehr durch Ausnahmen aufweichen, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD). Was den diesjährigen Weihnachtsmarkt anbelangt, so berichtete Schulte im Ausschuss von Diskussionen über eine neue Idee: die Einbeziehung des neu eröffneten Bikini Berlin an der Budapester Straße.

Verbesserungen beim Weihnachtsmarkt hält auch Kohlbrenner für geboten. Denn die hölzerne Pyramide verbaut von der Hardenbergstraße aus betrachtet die Sichtachse auf das bestimmende Element des Platzes und des Advents: die Kirche. Man müsse die Marktgestaltung und den Platz generell an den neuen oder neu konzipierten Nachbarn wie dem Hotel Waldorf Astoria, dem Zooplast und dem Bikini Berlin ausrichten. Daran dürften auch die ansässigen Händler Interesse haben. Denn bislang zeigen ihnen die Marktbuden, um es mit den Worten des Stadtplaners auszudrücken, "den Hintern".

Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.