Experten appellieren, sich gegen Masern impfen zu lassen
Berlin. Erst starb ein Kleinkind an den Folgen einer Infektion, dann wurde eine ganze Schule wegen eines Krankheitsfalls geschlossen. Berlin erlebt den größten Masernausbruch seit 2001.
Seit Jahresbeginn rufen Gesundheitsexperten vermehrt zur Impfung auf, auch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Nach Angaben der Berliner Ärztekammer herrscht der größte Masernausbruch seit 2001. Sie sieht die Notwendigkeit einer Impfpflicht gekommen. In Anbetracht der vielen Krankheitsfälle sei dies kein Eingriff in Persönlichkeitsrechte, wie von Impfgegnern zu hören sei, betont Kammerpräsident Günther Jonitz in einer Mitteilung. Denn es gibt Impflücken vor allem bei denen, die nach 1970 geboren sind. Seit dieser Zeit wird das Impfen kritisch gesehen: es könne Nebenwirkungen haben und schütze nicht 100-prozentig.
Die Politik bleibt bei ihren Impfappellen. Zwar haben sich bereits Teile der Bundesregierung wie Justizminister Heiko Maas für eine Impfpflicht ausgesprochen, wenn die Ansteckungswelle nicht gestoppt wird. Doch in der Opposition gibt es Kritik. Und auch das Robert-Koch-Institut (RKI) ist skeptisch, obwohl es dringend zur Impfung rät. "Eine Impfpflicht ist nicht sinnvoll, denn sie erzeugt Widerstand und die Umsetzung kostet Zeit und Geld", sagt Susanne Glasmacher, Sprecherin des RKI. Das Geld sollte man besser in mehr Aufklärung stecken.
"Die Bundesländer müssen die Impflücken schließen und aktiv auf die jungen Erwachsenen zugehen", sagt sie. Es sei ein Fehler, dass die Impfpflicht-Befürworter vor allem Kinder im Blick hätten. Dabei seien mehr als 50 Prozent der 30- bis 39-Jährigen nicht geimpft. "Ein paar Prozent an Impfgegnern kann eine Gesellschaft verkraften. Die Lücke entsteht aber nicht durch sie, sondern durch den Mangel an Aufklärung", sagt Glasmacher.
Jana Tashina Wörrle / jtw
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.