Coccinella: große Stütze in der Not
Johanniter bieten Hospizarbeit für Kinder an

Ein starkes Team koordiniert 85 Mitarbeiter der Hospiz- und Familienbegleitung, 24 davon stehen schwersterkrankten Kindern und deren Familien zur Verfügung.  | Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe
  • Ein starkes Team koordiniert 85 Mitarbeiter der Hospiz- und Familienbegleitung, 24 davon stehen schwersterkrankten Kindern und deren Familien zur Verfügung.
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Coccinella, der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe, existiert seit 2016. Angenommen wird das Angebot bislang nur spärlich und Hospiz-Koordinatorin Heike Rohde weiß, woran das liegt.

Seit ziemlich genau vier Jahren unterstützt Coccinella – das italienische Wort für Marienkäfer – Familien mit unheilbar kranken und lebensbedrohlich schwererkrankten Ungeborenen, Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ganz Berlin.

Informationsabend am 10. Februar 2020

„Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Inhalte und Angebote die Kinder- und Jugendhospizarbeit bietet, dazu gibt es seitens der Familien so etwas wie eine Hemmschwelle“, erklärt Rohde. Deshalb gibt es zum Beispiel Informationsabende. Den nächsten am 10. Februar, dem Tag der Kinderhospizarbeit, ab 17 Uhr in der Kamminer Straße 2.

Deutlich komplexer ist es da schon, Hemmungen abzubauen. Rohde: „Es ist für Familien extrem schwierig, jemanden zusätzlich in ihren Kreis aufzunehmen, wenn ein Kind schwer erkrankt.“ Arztbesuche, das Organisieren einer Therapie, Regelungen mit der Schule oder der Kita, alles mit dem eigenen Beruf zu vereinbaren, die finanzielle Situation – es gebe meist so viele Probleme, die es zu lösen gilt, da bliebe kein Kopf dafür, Hilfe zuzulassen.

„Da, wo es fehlt, entlasten wir“

24 haupt- und ehrenamtliche Hospiz- und Familienbegleiter stünden bei den Johannitern zur Verfügung. „Sechs von ihnen unterstützen gerade Familien mit Kindern, in denen ein Elternteil erkrankt ist. Eine Kraft kümmert sich mit um ein betroffenes Kind. Das macht sie schon seit über einem Jahr und gehört dort schon mit zur Familie.“ Generell ginge es bei der Unterstützung der Johanniter um psychosoziale Unterstützung, die Pflege von Patienten umfasse das Angebot nicht, sagt Rohde. Dennoch könne sie entlastend sein. Etwa, wenn die Helfer die Betreuung des Geschwisterkindes übernehmen würden, damit die Mutter Zeit für das erkrankte Kind hat. Oder wenn sie sich um den betroffenen Nachwuchs kümmern, damit Zeit für den Friseur ist. „Da, wo es fehlt, entlasten wir“, sagt Rohde.

Grundsätzlich kann eine Begleitung durch die Johanniter ab dem Zeitpunkt der Diagnose beginnen und für die Angehörigen über den Tod hinaus reichen. Die ehrenamtlichen Helfer werden mit einem Kurs auf ihre Aufgabe vorbereitet und erhalten regelmäßig Supervision. Für die betroffenen Familien ist die Begleitung durch Johanniter kostenfrei. Sie wird von den Krankenkassen gefördert und finanziert sich darüber hinaus durch Spenden.

Kontakt zu den Johannitern in der Kamminer Straße 2 unter der Rufnummer 81 69 01 256 oder per E-Mail an kinderhospiz.berlin@johanniter.de.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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