Nachbarschaftshaus am Lietzensee gewinnt Prozess gegen das Lageso

Ein kleiner Erfolg: Annette Tafel und Mario Georgi vom Nachbarschaftshaus kämpfen weiter um die Finanzierung ihrer Angebote. | Foto: Thomas Schubert
  • Ein kleiner Erfolg: Annette Tafel und Mario Georgi vom Nachbarschaftshaus kämpfen weiter um die Finanzierung ihrer Angebote.
  • Foto: Thomas Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Charlottenburg. Richtigstellung vor Gericht: Das Nachbarschaftshaus am Lietzensee muss seit 2015 ohne Geld vom Land Berlin auskommen. Aber jetzt erklärt ein Gericht diese Kürzung für unzulässig. Ist das bereits die Rettung?

Wenn die Besucher des Nachbarschaftshauses es nicht besser wüssten – sie würden es kaum glauben, dass der Fortbestand in Frage steht. Seit 2015 funktioniert der Betrieb ohne Geld vom Land Berlin. Aber alle Akteure bemühen sich, den Angebotsreichtum trotz der kritischen Situation nicht zu verknappen. Der laufende Betrieb ist für Geschäftsführerin Annette Tafel und ihr Team die erste Erfolgsmeldung.

Kürzung war nicht rechtens

Ein juristischer Erfolg ist die zweite. So fällte das Verwaltungsgericht die Entscheidung, auf die man am Lietzensee schon lange gehofft hatte: Die Kürzung der Fördergelder vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) für vergangenes Jahr war nicht rechtens. Denn dafür fehlt eine ausreichende Begründung. Eben das hatten Tafel und ihre Mitstreiter seit Monaten beklagt. Von dem Moment an, da ihnen das Lageso nahelegte, die Besucherzahlen für die Angebote seien zu gering. „Mehr als 8000 Bürger besuchen das Nachbarschaftshaus jährlich. Die Auslastung des Hauses beträgt mit Mehrfachnutzern rund 43 000 Besuche“, legt Tafel die Zahlen offen. Und betrachtet die Bestätigung durch das Verwaltungsgericht als wichtiges Zeichen: „Wir freuen uns über unseren Erfolg. Das Land Berlin hat teilweise rechtswidrig entschieden.“

Zuvor hatte das Nachbarschaftshaus bereits die Grundförderung für die erste Hälfte des Jahres 2015 in Höhe von 40 000 Euro erstritten. Bei der jetzigen Entscheidung gehe es um die anderen 40 000 Euro. Davon unberührt bleibt aber die Fördermittelkürzung ab dem Jahr 2016 – somit sind die Geldsorgen also nicht gelöst, trotz passabler Besucherzahlen.

„Der Kampf gegen diese Ungerechtigkeit wird weitergehen, so dass das Nachbarschaftshaus auch finanziell eine Wiedergutmachung erfahren kann“, verspricht Tafel. „Wir fordern alle Bürger auf, uns auf diesem Weg weiter zu unterstützen.“ 4000 Unterschriften für den Erhalt des Nachbarschaftshauses sind den Programmmachern vom Lietzensee bereits gewiss. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 451× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 738× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 715× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.114× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.