Baulöwe Christoph Gröner trägt die laufenden Kosten
Neue Räume für "Laughing Hearts" in der Kaiser-Friedrich-Straße
Seit mehr als zehn Jahren setzt sich der Verein „Laughing Hearts“ für die Bedürfnisse von Berliner Heimkindern ein. Anforderungen und Verantwortung sind gewachsen, umso erfreulicher für den Verein, dass er jetzt in neue Räumlichkeiten umziehen konnte.
Vom Großraumbüro in der Bismarckstraße 80 wanderte der Verein in die Kaiser-Friedrich-Straße 66. Von der Lage her also kaum eine Veränderung, sehr wohl aber bezüglich der Räumlichkeiten. Neben Büros gibt es nun eine Küche, Besprechungsräume und ein kleines Foyer, in dem sich zur Eröffnung mehr als 100 Gäste drängten. Die Beschaffung, Sanierung und Innenausstattung des Erdgeschosses in Rekordzeit übernahm der Immobilien-Unternehmer Christoph Gröner, CEO und Gründer der CG Gruppe sowie aktives Vorstandsmitglied von "Laughing Hearts". Gröner eckte in seiner Eigenschaft als Baulöwe nicht selten an. „Ich stehe bekannter Maßen für die soziale Marktwirtschaft ein und halte die Wirtschaft für den Motor von allem Guten, zumindest in den vergangenen 70 Jahren. Ich halte es aber als Unternehmer auch für meine Pflicht, derart wichtige Projekte für unsere Gesellschaft mit aller Kraft zu unterstützen.“
Ein Dutzend Berliner Unternehmer empfanden es genauso, als sie vor einer Dekade den Verein gründeten. „Es gibt viel Leid auf der Welt, wir wollten aber vor unserer Haustüre helfen und haben uns entschlossen, Berliner Heimkinder zu unterstützen. Kinder sind unser Fundament, unsere Zukunft. Es ist sinnvoll, in sie zu investieren“, sagt Nidal Al-Saadi, Vorstandsvorsitzender von "Laughing Hearts". Dabei sei es von Anfang an darum gegangen, auch zu sehen, wofür Spendengelder benötigt werden. „Jede Einrichtung hat zwei Paten von uns, die in die Heime gehen und mit den Leitern und Erziehern sprechen.“ Bislang profitieren 2300 betroffene Kinder in 22 Berliner Einrichtungen. „Wir wollen aber alle erreichen und es gibt trauriger Weise mehr als 6000 Heimkinder in der Stadt. Sie dürfen nicht benachteiligt sein, nur weil sie nicht intakte soziale Strukturen haben. Sie sollen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Freizeit und Sport die gleichen Zukunftsperspektiven haben wie alle anderen auch.“
Es geht nicht nur um Sach- oder Geldspenden. Es sollen auch Strukturen geschaffen werden. Al-Saadi nennt exemplarisch das Herrichten einer verwüsteten Wiese zu einem schönen Bolzplatz vor einem Neuköllner Heim. „Plötzlich haben die Kids aus der Umgebung mit Heimkindern Fußball gespielt. Vorbehalte waren weg, auf einmal hat dort Integration stattgefunden. So etwas ist mit Geld nicht zu bezahlen.“ Mehrfach war der Verein mit den Kindern auf dem Deutsch-Französischen Volksfest. „Wir konnten mit 600 Kindern vor der offiziellen Eröffnung mit auf das Fest, dazu hat jedes von ihnen einen Verzehrgutschein bekommen. Eigentlich Normalität, aber ohne Hilfe könnten diese Kinder das nicht erleben.“ Einfach mal für einen schönen Moment sorgen, auch das sei ein Anliegen des Vereins.
Sind die 6000 Kinder erreicht, soll es für "Laughing Hearts" darum gehen, junge Menschen, die mit 18 Jahren ihre Einrichtung verlassen müssen, gegebenenfalls aufzufangen. „Da müssen wir aufpassen, dass uns nicht wieder etwas wegrutscht. Weil es schwierig bleibt. Ohne Arbeit etwa bekommen diese Menschen keinen Job, ohne Job keine Wohnung“, so Al-Saadi. Außer den neuen Räumlichkeiten erhält der Verein in einer Geschäftsführerin auch eine dritte Angestellte und sieht sich damit für die gestiegenen Anforderungen bestens gerüstet. Auch weil Gröner alle laufenden Kosten wie Miete und Gehälter übernimmt, kommt weiterhin jeder gespendete Euro eins zu eins beim Kind an.
Weitere Informationen unter www.laughinghearts.de.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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