SPD und Grüne wollen Existenz von Obdachlosenhelfern sichern
Charlottenburg-Wilmersdorf. Wer spricht mit zugereisten Osteuropäern, die keine Bleibe haben? Bislang leisten das drei Sozialarbeiterinnen der Firma GEBEWO Soziale Dienste Berlin. Doch ohne weitere Zuwendungen stünde ihr Projekt zum Jahresende vor dem Aus.
Die Sprache nicht zu verstehen, kann einsam machen. Und es führt auch dazu, dass etliche Zuwanderer aus Osteuropa auf der Straße landen. Eine schwere Hypothek für das soziale Netz der Stadt. Wie man die Sprachbarriere in den Griff bekommt, beweisen seit November 2012 die drei "Frostschutzengel" der GEBEWO, die den problematischen Gästen in ganz Berlin weiterhelfen, vor allem aber in Charlottenburg-Wilmersdorf. Auf Antrag von SPD und Grünen soll sich das Bezirksamt beim Land für eine Weiterfinanzierung einsetzen und dabei auf die erfolgreiche Arbeit verweisen.
Wie die aussieht, wusste Leiterin Marie-Therese Reichenbach im Sozialausschuss zu berichten: "In den Wohnungsloseneinrichtungen gibt es die Schwierigkeit, sich überhaupt noch mit den Gästen zu verständigen." Das Ergebnisse: Konflikte, Gewaltausbrüche und Verdrängung einheimischer Bedürftiger. Sozialarbeiterinnen, die mit Übersetzungsleistungen Missverständnisse auflösen, kämen da gerade recht. Reichenbach weiß: "Manche Osteuropäer wollen bloß zurück, und ihnen fehlt das Geld oder der Pass." In den Einrichtungen gibt man den Frostschutzengeln zu verstehen, dass ihre Hilfe auch im Sommer unerlässlich ist. Doch die Finanzierung steht nur noch bis Dezember. Es bleibt die Hoffnung auf Fördermittel, die der Senat bei der EU abrufen könnte.
Eine anderes Vorhaben zum Wohle Wohnungsloser scheint von vorn herein unrealistisch: Die Unterbringung in Turnhallen von 22 bis 5 Uhr. "Wir halten das nicht für vorstellbar", muss Sozialstadtrat Carsten Engelmann (CDU) die Hoffnungen enttäuschen. Aus logistischen Gründen sei es nicht möglich, in diesem Zeitfenster eine Unterbringung zu erreichen. Trotzdem kommt es zur detaillierten Prüfung der Idee. Denn SPD-Politikerin Annergret Hansen will dem Jugendparlament, das den Plan ursprünglich ersann, "eine vernünftige Antwort zukommen lassen".
Thomas Schubert / tsc
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