Therapiehunde wecken die Lebensgeister bei alten und kranken Menschen

Mirka Czekaj (Mitte) und Shogun besuchen regelmäßig Seniorinnen in Lichterfelde. | Foto: P.R.
  • Mirka Czekaj (Mitte) und Shogun besuchen regelmäßig Seniorinnen in Lichterfelde.
  • Foto: P.R.
  • hochgeladen von Pamela Raabe

Lichterfelde. Shogun weiß, was sich gehört. Vorsichtig schnuppert er an der Hand der Seniorin, hebt dann den Kopf und blickt ihr in die Augen. Du kannst mich ruhig streicheln, soll das wohl bedeuten. Und er kann sich sicher sein, dass diese Aufforderung verstanden wird.

Shogun ist ein Akita Inu. Diese alte japanische Hunderasse ist ruhig und ausgeglichen und eignet sich damit gut für den Umgang mit kranken Menschen. Gemeinsam mit seiner Besitzerin Mirka Czekaj besucht der fünfjährige Rüde regelmäßig Behinderten- oder Pflegeeinrichtungen in Lichterfelde.

"Die tiergestützten, ehrenamtlichen Besuche bereichern den Alltag und tragen somit zur Steigerung der Lebensqualität bei", sagt Winfried Börner, der den 2002 gegründeten Verein "Therapiehunde Berlin" seit Jahren als erster Vorsitzender vertritt. Die Mitglieder des Vereins organisieren Besuche bei an Demenz Erkrankten, bei Wachkomapatienten sowie mehrfach schwerstbehinderten Menschen aller Altersgruppen. Winfried Börner selbst ist mit seiner Maltesermischlingshündin Kira regelmäßig vor Ort bei den Patienten.

Gefühle zulassen, Konzentration steigern

Der Besuchsdienst dient quasi als "Türöffner" bei den zu betreuenden Personen, um ihnen zu helfen, Gefühle zuzulassen und zu erleben, das Selbstwertgefühl zu stärken sowie die Aufmerksamkeit und Konzentration zu steigern. Dabei werden zwangsläufig feinmotorische Fähigkeiten gefördert.

Die Therapiehunde lösen bei den Patienten positive Gefühle aus, denn Streicheln, Kuscheln und Spielen stehen dann auf dem "Stundenplan", den auch Shogun tierisch gerne erfüllt. Vor allem, wenn er dabei ausreichend mit Streicheleinheiten und Leckerli von allen Seiten versorgt wird.

Freude und Trost

"Es ist eine besondere Aufgabe, die auch mir immer wieder zeigt, wie wichtig der Besuch in den Pflegeheimen ist. Denn nichts ist schöner, als kranken Menschen ein wenig Freude und Trost in den Alltag bringen zu können", beschreibt Mirka Czekaj ihre Tätigkeit mit Shogun, der beide seit Jahren regelmäßig mit viel Liebe nachgehen.

Und wer für sich als Halter und seinen Hund eine interessante und verantwortungsvolle Aufgabe sucht, um gemeinsam alten und auch kranken Menschen einmal pro Woche für eine Stunde in einer sozialen Einrichtung in Wohnortnähe ein Stück Lebensqualität zurückzugeben, kann sich gerne an den Verein Therapiehunde Berlin wenden. Vor einem Einsatz muss ein Verhaltenstest absolviert werden, denn nur ruhige, entspannte und gepflegte Hunde, die frei von Aggressionen sind, eignen sich für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Weiterhin müssen Hund und Besitzer ein "eingespieltes Team" sein. Außerdem müssen sich die Vierbeiner einer tierärztlichen Untersuchung unterziehen. Rasse, Größe und Fellart spielen dagegen keine Rolle. Pamela Raabe

Interessenten können sich an Winfried Börner unter  033201-50 25 19 oder  0176-51 21 72 43 wenden. Weitere Infos auf www.therapiehunde-berlin-ev.de.
Autor:

Pamela Raabe aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 32× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 729× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 30× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.