Tierisches Weihnachtsgeschenk
Zoo und Tierpark suchen Spendenpaten für Ameisen und Nacktmulle
Unter dem Motto „Staatshilfe für Ameisen“ startet der Zoo Berlin eine Spendenaktion für sein Aquarium. Denn trotz Schließzeit laufen die Kosten für die Tierpflege weiter.
Sieben Tage in der Woche ist die fleißige Blattschneide-Ameise unermüdlich im Einsatz. Wie alle Pfleger im Zoo, die ihre tierischen Schützlinge auch in Corona-Zeiten weiter versorgen müssen. 140 000 Euro kostet der Betrieb des Zoologischen Gartens täglich. Einen Großteil bringt das Aquarium ein, doch das musste seine Tore jetzt erneut schließen. Weshalb Zoo und Tierpark derzeit von den Ersparnissen der letzten Jahre zehren müssen, wie Leiter Andreas Knieriem mitteilt. Dabei sollten mit dem Geld eigentlich Elefant, Affe und Co. ein neues Zuhause bekommen. Das ist nun erstmal nicht drin, denn auch die Eintrittsgelder fallen weg.
Die Berliner können trotzdem helfen. Mit einer Patenschaft für eine Blattschneide-Ameise. Egal, ob Babysitterin, Gärtnerin, Leibwächterin oder die Königin höchstpersönlich – schon ab einem Euro kann jeder Teil der Zoo-Kampagne „Staatshilfe für die Ameisen“ werden. Parallel dazu gibt es im Tierpark Friedrichsfelde die Chance, dem Nacktmull-Volk mit einem Heizkostenzuschuss zu helfen und zwar ab einem Betrag von 5 Euro. Als Dankeschön bekommt jeder eine offzielle „Unterstützungsurkunde“. „Mit diesem ungewöhnlichen Geschenk kann man vielleicht auch zu Weihnachten seinen Verwandten eine tierische Freude bereiten“, so Andreas Knieriem.
Faszinierende Geschöpfe
Wer es noch nicht wusste: Blattschneide-Ameisen können das Zehnfache ihres Körpergewichts tragen. Mit den Blättern bewirtschaften sie ihre Pilzgärten, von denen sich der ganze Staat ernährt. So erhalten sie ihre Gemeinschaft. Alle zusammen teilen sich die Abwehr von Krankheitserregern. Denn auf den Panzern der Ameisen leben nützliche Bakterien, die echte Antibiotika produzieren. Ob in der Heimarbeit oder im Außendienst, im Ameisenstaat zählt Frauenpower. Männliche Ameisen gehören natürlich auch zum Team, sie dienen jedoch ausschließlich zur Fortpflanzung und haben sonst keine weiteren Aufgaben.
Der Nacktmull wiederum kann nicht an Krebs erkranken und ist wenig schmerzempfindlich. Der splitterfasernackte Nager lebt wie die Ameise in Staaten – mit strenger Arbeitsteilung. Weibliche Nacktmulle dürfen sich nicht fortpflanzen, das ist nur der Königin erlaubt. Die allerdings wählt nur wenige Männchen zur Paarung aus. Ihren Nachwuchs bringt die Königin bereits nach etwa 80 Tagen zur Welt. Erst wenn sie abdankt oder gestürzt wird, hat ein anderes Weibchen die Chance, sich fortzupflanzen.
Wer sich für eine Spende zwischen 1 und 500 Euro für eine Ameise interessiert, schaut hier nach: www.aquarium-berlin.de/staatshilfe. Die Heizkostenpauschale für die Nackmulle ist hier leistbar: www.tierpark-berlin.de/heizkosten.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.