Auweia: Handballerinnen der Spreefüxxe starten holprig in die Saison

Auf ihren Schultern lastet nun noch mehr Verantwortung: Aufbauspielerin Alexandra Sviridenko. | Foto: Michael Nittel
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Berlin. Nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt in der 1. Bundesliga der Frauen liegen die Handballerinnen der Spreefüxxe auf dem letzten Tabellenplatz. Auch im Pokal kam nach der Niederlage gegen Buxtehude das vorzeitige Aus. Berliner Woche-Reporter Michael Nittel sprach mit Managerin Britta Lorenz neben der sportlichen Situation, auch über eine Schwangerschaft und über Flüchtlinge.

Drei Niederlagen und das Aus im Pokal: Kann man da von einem klassischen Fehlstart sprechen?

Britta Lorenz: Als wir den Spielplan für die neue Saison bekommen haben, war unser erster Gedanke: Auweia! Das sind alles richtig schwere Gegner, die sich sehr gut verstärkt haben. Deshalb war uns klar, dass es bis zum Spiel gegen Bietigheim sehr schwer werden wird. Natürlich sind wir auch in diesen Partien nicht chancenlos. Aber danach kommen definitiv die Spiele, die wir gewinnen müssen.

Sie haben also noch nicht das Gefühl, dass der Druck durch den Fehlstart größer geworden ist?

Britta Lorenz: Nein, keinesfalls! Mit Bianca Trumpf, Julia Goldhagen und Christine Beier kehren drei Spielerinnen nach zum Teil langen Verletzungen ins Team zurück. Das gibt uns wieder mehr Möglichkeiten. Und die Spielerinnen, die da waren, haben alles gegeben, bis zum Umfallen gekämpft und sich persönlich weiter entwickelt. Deshalb gibt es bei uns keinerlei Verdruss und auch keine schlechte Stimmung. Aber der Druck ist natürlich trotzdem da, jetzt auch mal zu punkten.

Mit Natalie Augsburg, die ihre Karriere beendet hat, und Laura Steinbach, die nach Spanien gewechselt ist, haben zwei wichtige Spielerinnen den Klub verlassen. Dafür wurden Dagmara Stuparicova, Myrthe Schoenaker und Sandra Erlingsdóttir verpflichtet. Wie gut haben sich die Neuen schon integriert?

Britta Lorenz: Stuparicova ist im Angriff in jedem Fall eine Verstärkung. Natalie Augsburg in der Abwehr zu ersetzen, ist dagegen nicht ganz so leicht. Schoenaker muss sich erst noch an unser Spielsystem gewöhnen, hat sich aber sehr gut integriert. Und Erlingsdóttir macht ihre Sache mit ihren erst 17 Jahren verdammt gut und ist in jeder Beziehung eine Bereicherung.

Im letzten Jahr hat Anna Eber – in meinen Augen – innerhalb des Teams die größte Entwicklung genommen. Wie war Ihre erste Reaktion, als sie hörten, dass die Aufbauspielerin schwanger ist und in dieser Spielzeit nicht zur Verfügung stehen wird.

Britta Lorenz: Diese Nachricht war – aus rein sportlicher Sicht – für mich ein Schock. Denn es gibt keine einzige Spielerin gleicher Güte auf dem Markt, die man zu einem Preis verpflichten könnte, den wir auch bezahlen können. Das bedeutet, dass Alexandra Sviridenko auf der Position der Spielmacherin nahezu alle Partien durchspielen muss. Und auch deshalb ist der Ausfall von Anna Eber für uns natürlich ein herber Verlust.

Zum Saisonstart mussten Sie sich ganz kurzfristig um neue Trainingsstätten bemühen, da auch das Horst-Korber-Sportzentrum als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt wird. Wie schwierig war die Suche und wie gehen Sie mittlerweile mit dieser Situation um?

Britta Lorenz: Die Situation war natürlich suboptimal. Das größte Problem war die Kurzfristigkeit. Hätten wir es etwas früher erfahren, hätte man ganz anders planen können. Nichts desto trotz haben wir in der Sporthalle Charlottenburg, die ja auch unsere Heimspielhalle ist, zwei zusätzliche Trainingseinheiten bekommen, wofür wir sehr, sehr dankbar sind. Und der TSC Berlin teilt sich mit uns am Dienstag eine Zeit im Velodrom. Jeder bekommt eine Hallenhälfte. Und am Ende spielen wir gegeneinander. Damit wächst unsere Partnerschaft mit dem TSC gelebt noch besser zusammen. Und letztlich profitieren beide Teams von dieser Situation. Fakt ist aber auch, dass wir nun drei Trainingszeiten in der Woche haben, die erst um 20 Uhr beginnen. Das heißt, dass die Spielerinnen erst um 23 Uhr zu Hause sind. Und das geht natürlich zu Lasten der Regeneration. Aber damit müssen wir jetzt leben. Und auch aus dieser Situation werden wir natürlich das Beste machen.

! Das nächste Heimspiel bestreiten die Spreefüxxe am 24. Oktober gegen die SG BBM Bietigheim. Anwurf in der Sporthalle Charlottenburg wird um 19:30 Uhr sein.
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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