boule devant berlin steigt unglücklich aus der Bundesliga ab
Charlottenburg. Schade. Der boule devant berlin, erst vor drei Jahren gegründet und direkt in die Bundesliga durchmarschiert, ist aus der Eliteliga wieder abgestiegen.
Am letzten Spieltag an der Rue Doret in Tegel mit weit über 600 begeisterten Besuchern und Aktiven mussten sich die Boulisten aus Charlottenburg dem FT Freiburg, BF Malsch, 1. MKWU München und BC Edingen geschlagen geben. Der 3:2-Erfolg gegen PCB Horb kam zu spät. Mit vier Siegen und sieben Niederlagen und lediglich aufgrund einer schlechteren Spiele-Differenz gegenüber dem BC Niedersalbach und Horb müssen die Charlottenburger nun in der Landesliga einen neuen Anlauf in Richtung Bundesliga nehmen.
Dass man nicht zu den Top-Mannschaften in Deutschland gehöre, sei allen schon mit dem Bundesligaaufstieg klar gewesen, hieß es aus den Reihen der Charlottenburger Boulisten. Um ganz oben mitzumischen, seien die spielerischen Leistungen aber noch zu schwankend gewesen. „Nichtsdestotrotz werden wir auch künftig leistungsorientiert agieren“, gibt der zweite Vorsitzende des Klubs Erhard Bahr die Marschroute aus. Das Abschneiden in der Eliteliga sei alles andere als beschämend gewesen. „Wir sind nicht entmutigt“, heißt es auch auf der Website vom boule devant berlin. „Das Abenteuer Bundesliga war eine große Bereicherung. Wir haben Lust, wieder anzugreifen!“
Ohnehin ist die noch sehr kurze Historie der Charlottenburger eine Erfolgsgeschichte: Erst im Januar 2012 gegründet, katapultierte sich der boule devant im Eiltempo über die 2. und 1. Landesliga bis in die Bundesliga. Die Mitgliederzahl erhöhte sich in nur kurzer Zeit von sieben Gründungsmitgliedern auf knapp 50. Beheimatet ist der Klub auf dem Mittelstreifen in der Schloßstraße, in Höhe des Vereinslokals „Kastanie“. Dort treffen sich schon seit Jahrzehnten Boulisten aus ganz Berlin, um in ihrer Freizeit diesem schönen und entspannten Sport zu frönen. "Wir sind sehr glücklich darüber, in unserem Verein sowohl Spieler zu haben, die schon zum Kader der Nationalmannschaft gehörten, aber auch Menschen, die mit dem Boulesport gerade erst begonnen haben“, freut sich Bahr über die gesunde Mischung im Klub.
Boule ist ein Sport, der sich auch in Berlin immer größerer Beliebtheit erfreut. Doch er verlangt viel Geschick, Geduld und eine hohe Konzentrationsfähigkeit: „Boule ist ein Sport, der leicht zu spielen, aber nur sehr schwer zu gewinnen ist“, umschreibt Bahr die Faszination seines Sports. „Körperlich muss man nicht unbedingt besondere Eigenschaften mitbringen. Boule spielt sich aber zu ganz großen Teilen im Kopf ab.“ Darüber hinaus sei Boule ein für nahezu jeden Menschen erschwinglicher Sport: Man benötigt die Spielkugeln, die schon ab 60 Euro erhältlich sind, eine Zielkugel, cochonnet, auch Schweinchen genannt, und ein Tuch, um die Kugeln zu reinigen. „Man kann Boule eigentlich bei jedem Wetter spielen, obwohl es bei Sonnenschein natürlich am meisten Spaß macht“, ergänzt Bahr abschließend. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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