Traglufthalle als Ersatz
Linke fordern Übergangslösung für Neue Halle
Die Neue Halle in der Krumme Straße ist so marode, dass eine umfangreiche Sanierung erforderlich ist. Die Schwimmhalle wird für einige Jahre nicht mehr für den Schwimmbetrieb zur Verfügung stehen. Das bedeutet insbesondere für das öffentliche Schwimmen im Bezirk drastische Einschränkungen. Die Fraktion der Linken schlägt eine Traglufthalle als Ersatzlösung vor.
Neben dem Mangel an Angeboten für das Freizeitschwimmen bestünde derzeit ein erhöhter Bedarf an Schwimmkursen für Kinder. „Durch die coronabedingte Schließung der Schwimmbäder hatten viele Kinder keine Möglichkeit, Schwimmen zu lernen“, begründet die Fraktion einen Antrag, in dem sie das Bezirksamt auffordern, in Zusammenarbeit mit Senat und Berliner Bäderbetrieben eine beheizbare Traglufthalle während der kalten Jahreszeit an einem der bezirklichen Freibäder zu errichten. Somit könne die voraussichtlich lange Schließzeit der Neuen Halle ausgeglichen und das Schwimmen auch im Winter für alle Nutzergruppen in ausreichendem Maß gewährleistet werden. Als Beispiel nennt die Fraktion die Traglufthalle im Kombibad an der Seestraße. Mit der beheizbaren Überdachung werde über die Wintermonate eine zusätzliche Wasserfläche angeboten. Im Bezirk würde sich nach Ansicht der Linken das Sommerbad Wilmersdorf eignen.
Modellprojekt muss erst ausgewertet werden
So einfach sei es jedoch nicht, eine Traglufthalle zu errichten. Nicht jedes Freibad würde sich dafür eignen, teilt Matthias Oloew, Unternehmenssprecher der Bäder-Betriebe, auf Anfrage der Berliner Woche mit. Zu berücksichtigen sei beispielsweise, dass die Traglufthalle mit zahlreichen, mehrere Meter langen Stahlankern befestigt werden müsse. „Die Anker müssen in den Boden rund um die Schwimmbecken gerammt werden. Das ist aufgrund von unterirdischen Leitungen und Rohren nicht überall möglich“, erklärt Oloew. Darüber hinaus könne erst nach Ende der jetzt laufenden Hallensaison eingeschätzt werden, ob das Modellprojekt Traglufthalle Seestraße zukunftsfähig sei. Dann werde Bilanz gezogen: Wie hoch waren die Kosten, insbesondere die Betriebskosten, tatsächlich und stehen Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis zueinander? „Erst wenn diese Zahlen vorliegen, wird es eine Empfehlung geben, ob das Modell am Standort Seestraße fortgesetzt wird und ob es gegebenenfalls an anderen Standorten etabliert werden kann“, sagt der Unternehmenssprecher.
Zwei Bäder - ein Eingang
Zur bevorstehenden Sanierung der Neuen Halle informiert er, dass der Bau so marode sei, dass nur eine Grundsanierung in Frage käme. Die Sanierung des Bades soll genutzt werden, um einerseits die seit Langem geforderte Barrierefreiheit der Standorte Neue Halle und Alte Halle herzustellen. Außerdem soll aus den beiden nebeneinanderliegenden Bädern ein gemeinsamer Bad-Standort gemacht werden. „Mit einem Eingang und einem zentralen Garderobenbereich.“
Wann die Bauarbeiten beginnen können, dazu könne Matthias Oloew noch kein Datum nennen, denn die Finanzierung der Sanierung sei noch nicht gesichert. Daher könne er ebensowenig über die Höhe der Kosten und die Dauer der Maßnahme Auskunft geben. Nur so viel: „Sind die Bauarbeiten gestartet, werden sie sicherlich einige Jahre in Anspruch nehmen.“
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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