Arbeiten frühestens ab 2027
Sanierung Neue Halle verschoben
Das Schwimmbad Neue Halle in der Krumme Straße wird noch viele Jahre geschlossen bleiben. Darüber informierte jetzt der CDU-Abgeordnete Ariturel Hack. Um mindestens fünf Jahre werde sich die geplante Sanierung verzögern. Den Berliner Bäderbetrieben (BBB) fehlt es an Geld und das Unternehmen hat die Prioritäten zu Ungunsten des Charlottenburger Schwimmbades abgewogen.
„Die Sanierung des Bades wird nach jetzigem Stand auf nach 2027 verschoben“, bestätigte Unternehmenssprecherin Claudia Blankennagel auf Anfrage der Berliner Woche. Der Grund, warum die BBB jetzt bei ihren Sanierungsvorhaben priorisieren mussten, läge in den „fehlenden Finanzierungsaussichten“, erklärt sie. Derzeit hat das Unternehmen zwei Großprojekte im Plan. Neben der Sanierung des Stadtbades Charlottenburg steht auch die Sanierung des Wellenbades am Spreewaldplatz an. Beide Projekte seien in näherer Zukunft nicht umsetzbar. „Da der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in Sachen Wasserflächen schlechter aufgestellt ist als Charlottenburg, wurde der Sanierung des Wellenbades der Vorrang erteilt“, sagt Blankennagel.
Notlösung wird zum Dauerzustand
Die Mitteilung der Berliner Bäderbetriebe über den Beschluss sorgte im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses für einen Paukenschlag. Für Ariturel Hack sei das eine nicht nachvollziehbare Entscheidung, die zu einer absolut unbefriedigenden Situation vor Ort führe. Kinder und Jugendliche müssten dadurch weiterhin die langen Wege, teilweise bis nach Zehlendorf, auf sich nehmen, um zu den Ersatzstandorten zu kommen. „Was eigentlich nur Notlösung sein sollte, wird damit zum Dauerzustand, schränkt das Schulschwimmen ein und bedroht die Existenz mehrerer Sportvereine“, kritisiert der Abgeordnete.
Schwimmvereine müssen
bis nach Buch ausweichen
Die Bäderbetriebe teilen indes mit, dass die Vereine sämtlich versorgt seien. Sie hätten alle Ersatzzeiten erhalten, so Blankennagel. „Allerdings“, so räumt sie ein, „in unterschiedlichen Bädern, was längere Fahrwege und ein höheres Zeitaufkommen zur Folge hat“. Unter anderem stehen den Vereinen die Standorte Kombibad Seestraße, Stadtbad Charlottenburg, Kombibad Spandau Süd, Schwimmhalle Finckensteinallee und sogar die Schwimmhalle in Buch zur Verfügung. Die Schulklassen konnten im Stadtbad Wilmersdorf in der Mecklenburgischen Straße unterkommen.
Für Hack sind das keine akzeptablen Lösungen. Er fordert die Berliner Bäderbetriebe, den Senat und das Abgeordnetenhaus als Haushaltsgesetzgeber dazu auf, die Entscheidung zu überdenken und die notwendigen Mittel zur Sanierung schnellstmöglich bereitzustellen. Derzeit wird von Kosten über 31 Millionen Euro ausgegangen. Man können aber davon ausgehen, dass eine Sanierung nach 2027 durch steigende Bau- und Materialkosten dann nochmal deutlich teurer werde, vermutet Hack.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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