SC Charlottenburg verabschiedet sich aus Aufstiegsrennen
Die Spiel entscheidende Szene am 4. Mai im altehrwürdigen Mommsenstadion sahen die Zuschauer in der 85. Minute beim Spielstand von 2:2. SCC-Angreifer und Toptorjäger Christopher Jeckl war im Strafraum des BFC an seinem Gegenspieler vorbeigezogen und vom ihm gefoult wurden. Doch zum Entsetzen der Charlottenburger Fans und unter heftigen Protesten auf der SCC-Auswechselbank, allen voran von Co-Trainer Claas Thomas, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Janick Schmid stumm. Mit einem verwandelten Strafstoß hätten die Charlottenburger die Partie für sich entscheiden und den Abstand zu den Preussen, die einen Aufstiegsrang belegen, auf zwei Zähler verkürzen können. Und nahezu im Gegenzug war die Charlottenburger Abwehr im Anschluss an einen Eckball unaufmerksam: BFC-Verteidiger Tolga Yilmaz nutzte die Gunst des Augenblicks und versenkte den Ball unter dem großen Jubel der angereisten Preussen-Anhänger zum 3:2-Sieg für die Lankwitzer im SCC-Tor.
Die Zuschauer sahen über weite Strecken ein flottes Spitzenspiel, da beide Teams auf Sieg spielten. Den besseren Start hatten die Gastgeber, die nach 32 Minuten durch einen verwandelten Elfmeter von Tim Pöthke in Führung gegangen waren. Kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste aus Lankwitz durch ihren Kapitän Rommel Abou-Chaker ausgleichen, bevor beide Trainer, SCC-Coach Bernd Upmeier und BFC-Übungsleiter Detlef Garz, mit ihren Einwechslungen wahrhaft goldene Händchen bewiesen: Zunächst brachte der soeben erst von seinem Coach eingewechselte Lukas Wohlatz den SCC wieder in Führung (63.). Doch der ebenfalls erst kurz zuvor ins Spiel gekommene BFC-Kicker Gianluca Meyer glich nur 60 Sekunden später wieder aus. Und als die Aufregung um den nicht gegebenen Elfmeter noch längst nicht verraucht war, schlug die große Stunde von BFC-Verteidiger Tolga Yilmaz.
Nach 24 von 30 Spieltagen rutschte der SCC in der Tabelle auf Rang sechs ab, hat nun acht Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz und damit nur noch theoretische Chancen. Doch dafür müssten nicht nur der BFC Preussen, sondern auch der SD Croatia auf Platz drei sowie der FC Viktoria (4.) und der SSC Teutonia (5.) mehr als nur einmal patzen - und daran glaubt so wirklich niemand mehr. Zumindest behielt SCC-Coach Bernd Upmeier mit seiner Prognose in der Winterpause Recht, dass der mögliche Aufstieg für den SCC in den direkten Duellen an der Tabellenspitze entschieden werde: Doch gegen den Spitzenreiter BFC Dynamo II (1:4), den SD Croatia (1:1) sowie gegen den SSC Teutonia (0:2) und den BFC Preussen (2:3) konnte nur ein einziger Punkt eingefahren werden - und das war letztlich viel zu wenig.
So wird der SC Charlottenburg - wie auch schon in den Vorjahren - den Sprung in Berlins höchste Spielklasse auch in dieser Spielzeit verpassen. Doch wer Bernd Upmeier kennt - übrigens ein Trainer, der bei vielen seiner Kollegen äußerst beliebt ist und als sehr eloquent gilt - weiß, dass man auch im nächsten Jahr mit dem SCC rechnen muss.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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