Tennis Borussia ist Berliner Meister und steigt in die Oberliga auf
Rund 1400 Zuschauer, darunter zahlreiche Fans von Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg, die am Abend das DFB-Pokalfinale bestritten, bildeten auf dem Sportplatz an der Monumentenstraße in Schöneberg einen würdigen Rahmen. Während man den Veilchen von der ersten Sekunde an anmerkte, dass sie unbedingt an diesem Tag die Meisterschaft und den Aufstieg perfekt machen wollten, hielt auch die abstiegsbedrohte Truppe von Internationale dagegen, sodass sich ein umkämpftes, streckenweise sehr hitziges Fußballspiel entwickelte.
Kurioserweise war es aber ein Schöneberger Akteur, der die Veilchen auf die Siegerstraße brachte: Inters Luis Driemel köpfte den Ball in der 27. Minute unhaltbar für seinen Keeper Maximilian Jaensch ins eigene Tor. Von diesem Moment an kontrollierte der Favorit das Spiel und setzte sich durch einen Sonntagsschuss am Sonnabend noch vor der Pause entscheidend ab. Lennart Hartmann jagte den Ball volley aus 25 Metern in den Winkel des Inter-Tores.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt schienen die Veilchen auf ihrem Weg zurück in den überregionalen Fußball nicht mehr zu stoppen. Doch wie angespannt man auf Seiten von Tennis Borussia war und wie sehr man über vier Jahre hinweg diesem Moment entgegengefiebert hatte, zeigte sich ab der 76. Minute. Soeben war TeBes Özgür Özvatan nach einem groben Foulspiel mit einer Roten Karte vom Platz gestellt worden. Und nur wenige Augenblicke später hatte der FC Internationale eine riesengroße Chance zum Anschlusstreffer. Der Ball strich nur Zentimeter über das Tor der Veilchen hinweg. Doch TeBes Trainer Daniel Volbert hatte kurz zuvor ein Foulspiel gesehen, das Referee Thomas Hammer nicht geahndet hatte. Von da an war Volbert nicht mehr zu beruhigen. Nach einer hitzigen Diskussion mit dem Schiedsrichter durfte sich der Coach den Rest des Spiels von den Zuschauerplätzen aus anschauen. Letztlich war es einmal mehr Routinier Michael Fuß, der in der 86. Minute mit einem Konter aber alle Zweifel beseitigte: Der 38-jährige Toptorjäger setzte - perfekt bedient von Benjamin Hendschke - mit seinem 27. Saisontreffer den Schlusspunkt.
Die Uhr zeigte 14.47 Uhr, als Schiedsrichter Hammer die Partie beendete, sich Spieler und Fans von TeBe jubelnd in den Armen lagen und erste Schlachtgesänge anstimmten: "Nie mehr 6. Liga !" hallte es unter anderem über den Sportplatz an der Monumentenstraße. Der Topfavorit war endlich am Ziel.
Die große Meisterfeier wird es aber erst am Sonntag, 7. Juni, im Anschluss an den vorerst letzten Berlin-Liga-Auftritt der Veilchen geben: 14 Uhr empfängt man im Mommsenstadion den BSV Eintracht Mahlsdorf. Und erst danach soll und wird ein rauschendes Fest stattfinden.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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