Zwei Tierpark-Nashörner mit neuer Bleibe
Betty und Karl ziehen übergangsweise in die Zoo-Anlage am Landwehrkanal
Der Tierpark Friedrichsfelde erhält eine großzügige afrikanische Savannenlandschaft. Vorbereitende Maßnahmen beginnen schon 2020.
Aus diesem Grund müssen die aktuellen Bewohner des Dickhäuterhauses ihre Gehege räumen und übergangsweise in andere zoologische Anlagen ausweichen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere beiden charismatischen Schwergewichte Betty (24 Jahre) und Karl (1) die Nashornanlagen im Zoo beziehen“, sagt Tierarzt und Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.
„Da wir die Tiere im Winter nicht transportieren können, sind Betty und Karl bereits jetzt in den Zoo gezogen“, erklärt der Zoologischer Leiter des Tierparks Christian Kern. In der zweiten Nashorn-Anlage des Zoos unweit des Landwehrkanals haben die beiden ein vorübergehendes neues Zuhause gefunden.
Im Zuge des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) ist für Betty und ihren Sohn Karl ein Einzug in die zukünftig entstehende Nashorn-Pagode im Tierpark vorgesehen. 2020 werden die Bauarbeiten für das große Artenschutz-Denkmal starten. Dann rollen die Bagger und Kräne an, um die Grundlage für eine moderne und naturnahe Nashorn-Anlage zu legen.
Anfang des 19. Jahrhunderts waren Panzernashörner beinahe ausgestorben. Weltweit gab es nicht einmal mehr 200 Exemplare. Inzwischen leben wieder rund 2750 Tiere im südlichen Nepal und in den beiden indischen Bundesstaaten Westbengalen und Assam wieder. Dies ist dem großen Engagement von Artenschützern aus Indien und Nepal zu verdanken. Dadurch konnten sich die Bestände der urigen Schwergewichte erholen. Doch noch immer sind die bis zu zwei Tonnen schweren Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht. Vor allem die Jagd auf ihr Horn wird vielen zum Verhängnis.
Nach dem Umzug von Betty und Karl lebt aktuell nur noch Nashorn-Bulle Belur (29) im Tierpark. Auch er wird Berlin in den nächsten Wochen verlassen und in einen anderen Zoo umziehen.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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