Planer beschreiben online den Rundweg auf der Mierendorff-Insel
"Das ist unser Weg"
Der Rundweg auf der Mierendorff-Insel wird zumindest auf den Bezirk bezogen ein einzigartiges Format bekommen. Wer in einigen Jahren die 5,5 Kilometer zurücklegt, wird an unterschiedlichen Stationen Kultur erleben, Sport treiben, gärtnern oder genussvoll verweilen können.
Schon jetzt erfreut sich der Insel-Rundweg, der mit den Wasserläufen das 15.000 Einwohner zählende Quartier einsäumt, großer Beliebtheit. Jetzt soll er „gepimpt“ werden und dabei vor allem eines sein: Identitätsstiftend, also ein Produkt der Wünsche der Insulaner. Eine wieder erkennbare Zeichensprache, entwickelt von einem Designer, fertig ist er: „Unser Weg“.
Rundgang konnte auf Youtube
gestreamt werden
Die Corona-Krise bescherte dem besonderen Format der Erholungsanlage prompt ein besonderes Format der aktuellen Darstellung. Die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf hatte in Kooperation mit www.plattformnachwuchsarchitekten.de für das „Stadtlabor 2050: Grüngeprägte Freiräume in der Stadt – geeignete Strategien der Gestaltung und dialogische Aushandlungsverfahren für die Zukunft“ dieses Mal einen Livestream organisiert. Die mit dem Projekt befassten Experten wurden nach ihrem Rundgang aus dem Österreichpark auf dem BNE-Youtube-Kanal auf die Endgeräte übertragen, 40 Interessierte sahen zu.
Ufer soll öffentlich zugänglich werden
Sie wissen jetzt alles über die Highlights des Rundweges und über seine kniffligen Stellen. „Hier im Österreichpark beispielsweise ist der Zustand des Weges auf den ersten Blick sehr gut und die Verbindung rüber zum Projekt ‚Am Spreebord‘ ist so etwas wie das Filetstück“, erläuterte Kai Giersberg vom beauftragten Planungsbüro SWUP. „Aber der Senat hat schon angekündigt, dass hier das Ufer saniert werden muss.“ Yasser Almaamoon von plattformnachwuchsarchitekten.de war im Südosten eine Stelle aufgefallen, die ihm nicht öffentlich vorkam, ähnlich einer „Gated Community“. Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Die Grünen) sagte: „Wir befinden uns in einem Gerichtsverfahren. Der Investor muss laut städtebaulichem Vertrag eine Breite von drei bis dreieinhalb Metern für die Öffentlichkeit vorhalten. Entweder baut er dort selber um oder wir machen es.“
Schulen des Kiezes
an der Entwicklung beteiligt
Eine Messstelle für Sprinter ist geplant, Themen wie die „Essbare Stadt“ werden abgebildet, die denkmalgeschützte Grünanlage am Goslarer Platz ist auch Teil des Weges. Und barrierefrei soll er werden. Fußgänger, Rolli-, Skateboard-, Roller- und Radfahrer sollen ihn gemeinsam nutzen können. Achtsamkeit sei Trumpf, so die Experten, keinesfalls solle der Rundweg eine Rennstrecke für Fahrradfahrer werden. Die Schulen des Kiezes werden beteiligt, ebenso die Jugendkunstschule in der Sömmeringstraße. Letztere bei der Ausgestaltung des ehemaligen Grillplatzes, dessen Ausbau Giersberg mit den geplanten Sportmöglichkeiten unter der Eisenbahnbrücke persönlich für das spannendste Projekt des Rundweges hält.
Rundweg ist
in rund sechs Jahren fertig
Über die Chat-Funktion konnten die Zuschauer Fragen stellen, die umgehend beantwortet wurden. Wer denn die Pflege übernehme und der Vermüllung entgegenwirke, lautete eine, wann der Weg denn fertig sei, eine andere. „Die Folgekosten sind ein wesentliches Thema“, befand Schruoffeneger. Die einst zugebilligten Pflegekosten von sechs Cent pro Quadratmeter Grünanlage sei zwar gestiegen, dennoch müssten die Planer die Kosten für Pflege und Unterhalt unbedingt berücksichtigen. Das dürfe aber keine „0815-Gestaltung“ bedeuten. In fünf bis sechs Jahren solle der Insel-Rundweg fertig sein. „Das schöne ist aber, dass wir die 5,5 Kilometer in zehn Bauabschnitte unterteilt haben. Man wird also sehr schnell etwas sehen. Mit den bauvorbereitenden Maßnahmen wird wohl Ende dieses Jahres begonnen, danach schaffen wir wohl ein bis zwei Abschnitte pro Jahr. Die ersten vier bis fünf Abschnitte sind bereits ausfinanziert“, so Schruoffeneger.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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