Leitlinien für das Gesamtbild
"Gestalthandbuch" ordnet und bewahrt die Mierendorff-Insel
Bänke, Poller, Papierkörbe: Die Mierendorff-Insel hat ein „Gestalthandbuch“. Mit den aufgestellten Regeln geht das Bezirksamt neue Wege – und spart sich künftig Diskussionen über Details.
Die Mierendorff-Insel ist geprägt von Straßenbäumen, Kleingärten, vielbefahrenen Straßen und ruhigen Wohnvierteln, Spielplätzen, Gartendenkmälern und der Spree drumherum. Viele Orte haben bereits eine hohe Aufenthaltsqualität. Andere Ecken haben noch Verbesserungspotenzial. Damit sich das Erscheinungsbild der Mierendorff-Insel aber nicht zu stark verändert, hat das Bezirksamt ein "Gestalthandbuch" herausgegeben. Vorab hatten 25 ausgeloste Mierendorffer mit einem Planungsbüro und dem Straßen- und Grünflächenamt zwei Jahre lang über die Gestaltung ihrer Insel diskutiert. Im Ergebnis legt das Handbuch fest, dass wiederkehrende Elemente wie Bänke, Fahrradständer, Poller und Papierkörbe eine einheitliche, gut sichtbare Insel-Farbe bekommen sollen, zum Beispiel Orange. Schilder, Bodenbeläge und Beleuchtung wiederum sollen sich über eine andere Farbe angleichen. Das Handbuch enthält auch konkrete Vorgaben für Baumscheiben, legt fest, wo kleine schattige Rastplätze nötig sind und zeigt, welche Straßenräume umgestaltet werden können. Und es berücksichtigt Klimamaßnahmen wie Regenwassermanagement, grüne Fassaden, Regentonnen auf Gehwegen oder ökologische Trittsteine.
„Dieses Projekt ist in Berlin einzigartig“, sagt Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). Das Bezirksamt habe ein Gestaltungskonzept übernommen, das von den Anwohnern entwickelt worden sei. „Dieses Konzept wird nun bei allen Baumaßnahmen im öffentlichen Raum angewendet“, kündigt der Stadtrat an. Dadurch erhalte die Insel ein einheitliches Erscheinungsbild.
Die Leitlinien erleichtern aber auch der Verwaltung die Arbeit. So braucht es künftig keine Detaildiskussionen mehr über Farbe oder Design von Bänken, Laternen, Mülleimern, über die Größe von Baumscheiben oder das Aussehen von Fahrradstellplätzen. Umgesetzt werden die empfohlenen Maßnahmen in den kommenden Jahren. Weil das Handbuch kein starres Regelwerk ist, soll es stets aktualisiert werden. Gestalthandbücher soll es künftig auch für andere Quartiere wie den Karl-August-Kiez geben.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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