Ab ins Beet!
Gottfried-Keller-Gymnasium steht im Finale des Wettbewerbs der Landschaftsgärtner
Schüler des Gottfried-Keller-Gymnasiums in der Olbersstraße 38 haben am bundesweiten Schülerwettbewerb der Landschaftsgärtner "Grünes Licht für... Bienen" teilgenommen und stehen mittlerweile im Finale. Jetzt hoffen sie auf viele Online-Stimmen, denn zu gewinnen gibt es Geldbeträge für die Schulkasse.
Vor zwei Jahren, als der damalige Hausmeister auszog, stellte sich der Oberschule an der Olbersstraße die Frage, was man mit der 1000 Quadratmeter großen Fläche neben dem Schulgebäude, eine alte Kugelstoßanlage, anfangen könnte. Lehrer und Eltern entschieden sich für einen Schulgarten, der während eines Workshops und mithilfe eines Landschaftsgärtners konzipiert und geplant wurde. Recht bald danach war die Schule in der Lage, einen Kurs namens "Praktische Biologie" anzubieten. In diesem Jahr hatten sich zwölf Pennäler der zehnten Jahrgangsstufe eingeschrieben und dann im März – passend zum Lehrplan – an dem Wettbewerb teilgenommen.
Mathe- und Biologielehrer Alexander Thiele, der den Kurs leitet, erklärt, um was es ging: „Ziel war die fotografische Dokumentation von bienenfreundlichen Pflanzen. Die Schüler mussten sich also zum einen damit befassen, was Bienenfreundlichkeit überhaupt bedeutet, zum anderen diese Pflanzen dann in Szene setzen. Die Fotos wurden auf unserem Instagram-Account „Ab_ins_beet“ veröffentlicht.“ Über 200 Schulen hatten sich deutschlandweit beworben, der Kurs des Gottfried-Keller-Gymnasiums hat sich für das Finale der besten 15 Gruppen qualifiziert – als einzige Berliner Schule.
Von oben betrachtet ist der Wettbewerb und auch das Thema Bienen nur ein Teil des großen Ganzen. Denn seit es den Schulgarten gibt, gibt es auch das Projekt "Ab ins Beet – Schule nachhaltig gestalten". Dazu gehören auch Anbau und Ernte von Radieschen, Gurken und Mohrrüben oder das Anlegen einer riesigen Kräuterspirale. „Auf unserem Sommerfest werden dann auch selbst hergestellte Marmeladen oder Salze angeboten“, sagt Thiele. Dazu biete der Garten im Alltag einer Ganztagsschule auch die Chance, sich in der Mittagspause ein wenig zu erholen. So wie in seinem Kurs wird die Freifläche auch als Grünes Klassenzimmer genutzt. Im Theorieteil im Winter lernten die Schüler beispielsweise, was eine bienenfreundliche Blume auszeichnet und woran man sie erkennt. Im Frühling ging es dann raus in de Praxis, zum Pflanzen. „Es war zunächst schwer, motivierte Schüler für den Kurs zu finden, aber jetzt wissen sie es zu schätzen, wenn sie an der frischen Luft lernen dürfen“, berichtet Thiele. Ein wenig schockiert sei er schon gewesen, wie oft er seine Schützlinge zurück in den Werkzeugschuppen schicken musste, weil sie mit den falschen Geräten anrückten. „Und sie mussten sich beim Unkraut jäten schon sehr oft versichern, welche Pflanzen raus müssen und welche im Beet bleiben dürfen.“ Viel Spaß mache gerade der Praxisteil aber dennoch. „Es ist einfach lustig für die Schüler und mich, wenn man sich im Schulgebäude im Blaumann oder in abgeranzter Arbeitskleidung begrüßt“, so Thiele. Was er nach der Kommunikation im Lehrerzimmer auch freudig feststellen durfte: „Einige Kursteilnehmer, die für gewöhnlich im Unterricht mucksmäuschenstill sind, waren bei mir die ersten, die das Werkzeug in die Hand nahmen und loslegten.“
Jede Stimme zählt
Für die Instandhaltung und Pflege des Schulgartens und alle Fortführungen des Projekts „Ab ins Beet“ ist die Schule auf Sponsoren und Geld des Fördervereins angewiesen. Sollte das Gymnasium auf dem Siegertreppchen landen und einen Geldpreis einheimsen, würde das die Umsetzung der nächsten Teilprojekte sehr erleichtern. „Wir wollen zum Beispiel einen Teich anlegen“, so Thiele. Deshalb hoffen er und seine Schüler auf reichlich Unterstützung aus dem Kiez, aus dem Bezirk, ja aus ganz Berlin.
Noch bis zum 30. August kann über die Homepage für den Beitrag des Charlottenburger Gymnasiums https://www.gks-berlin.de/bitte-abstimmen-gks-erreicht-finale-im-schulwettbewerb-gruenes-licht-fuer-bienen abgestimmt werden.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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