Grillplatz droht das Aus
Insel-Rat will am Goslarer Ufer einen Treffpunkt für alle

Schön sieht er nicht aus, der Grillplatz am Goslarer Ufer. Er ist aber die letzte öffentlich ausgewiesene Grillfläche im Bezirk. | Foto: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Schön sieht er nicht aus, der Grillplatz am Goslarer Ufer. Er ist aber die letzte öffentlich ausgewiesene Grillfläche im Bezirk.
  • Foto: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Tage des einzigen öffentlichen Grillplatzes im Bezirk sind gezählt. Das Areal am Goslarer Ufer soll zum Treffpunkt für alle werden. Das hat der Insel-Rat der Mierendorff-Insel beschlossen. Das Bezirksamt ist dafür. Die Linksfraktion fordert eine Ersatzfläche.

Wer keinen Balkon oder Garten hat, kann auf dem Grillplatz am Goslarer Ufer mit Freunden oder Familie brutzeln. Ganz ungestört, denn dort gibt es keine Nachbarn. Hinzu kommt, dass es der letzte erlaubte Grillplatz im Bezirk ist. Nun soll er weg. So will es der Insel-Rat. Stattdessen soll das Areal zwischen dem alten Gaswerk Charlottenburg und dem Verbindungskanal zum Treffpunkt für alle Insel-Bewohner werden – mit Skaten, Klettern, Kultur und Erholung.

Zu viel Müll bleibt liegen

Laut dem Insel-Rat ging dem aktuellen Beschluss eine ausführliche Diskussion voraus. Demnach würden viele Anwohner das Teilstück des Insel-Rundweges mit dem Grillplatz meiden, da die Griller „ihren Müll hinterlassen“, weshalb das Grünflächenamt den Platz täglich reinigen müsse. „Eine zufriedenstellende Lösung der Müll-Problematik ist nicht absehbar, solange das Grillen gestattet ist“, begründet der Insel-Rat seine Empfehlung an das Bezirksamt, den Grillplatz aufzugeben.

Ordnungsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) begrüßt den Beschluss des Insel-Rats: „Selbstverständlich werden wir die Planung auf der Basis der Empfehlungen umsetzen.“ Zwar seien die Beschlüsse des Gremiums für das Bezirksamt nicht bindend. „Sie sind aber als repräsentative Stimme der Bewohnerschaft von hohem Stellenwert“, so Schruoffeneger. Der ehrenamtliche Rat setzt sich aus maximal 25 Insel-Bewohnern zusammen. Auf der Mierendorff-Insel leben mehr als 15 000 Menschen.

Linke wollen eine Ersatzfläche für Grillfreunde

Mit dem Aus des Grillplatzes ist die Linksfraktion in der BVV dagegen nicht einverstanden. Sie stimmt den Plänen zwar zu, die Wiese vielfältig zu nutzen, aber: „Wir hätten uns erhofft, dass der Grillplatz erhalten bleibt, mit einer entsprechenden Umgestaltung, die dem Umweltschutz gerecht wird“, sagt Co-Fraktionschefin Frederike-Sophie Gronde-Brunner. Denn dort würden Müllberge die Umwelt belasten, da ausreichend große Abfalleimer fehlten. Die Schließung der einzigen öffentlich ausgewiesenen Grillfläche im Bezirk sei jedoch keine Lösung. „Das Bezirksamt muss eine geeignete Ersatzfläche ausweisen“, fordern die Linken. Denn ein Grillverbot würde vielen Menschen die Möglichkeit nehmen, im Sommer aus der Enge der eigenen vier Wände auszubrechen und gemeinschaftlich zu grillen. Illegales Brutzeln und noch mehr Müll an anderen Orten seien die Folge. Die Linken schlagen daher ein „wirksames Abfallkonzept und künstlerische Maßnahmen“ vor, um die Griller für das Müllproblem zu sensibilisieren. Denkbar seien auch „öffentliche und fest installierte Gemeinschaftsgrills“.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 701× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 987× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 963× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.323× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.