Fast weg
Mauersegler wieder auf dem Weg nach Afrika
Wer die Mauersegler über der Stadt beobachten möchte, muss sich beeilen. Noch kreisen zwar einige am Berliner Himmel, die meisten haben sich aber bereits auf den Weg in ihre afrikanischen Überwinterungsgebiete gemacht. Um die Mauersegler zu unterstützen, setzt sich das Projekt „Artenschutz am Gebäude“ des NABU Berlin für den Erhalt von Nistplätzen ein.
Jedes Jahr aufs Neue bekommt Berlin Anfang Mai laustarken Besuch aus dem Süden. Die Mauersegler (Apus apus) erreichen Europa, um hier zu brüten. Im Spätsommer machen sie sich auf den Weg zurück in die Überwinterungsgebiete Tausende Kilometer von hier in Äquatorialafrika, beispielsweise im Kongobecken.
Meisterflieger fast immer in der Luft
Das Faszinierende: Nur an den Nistplätzen verbringen die Vögel längere Zeit auf festem Untergrund. Auf dem Weg von und nach Afrika und in den Überwinterungsgebieten halten sich die Segler fast ausschließlich in der Luft auf und sind wahre Meisterflieger. Oft werden sie mit Rauch- und Mehlschwalben verwechselt, obwohl die Arten nicht nahe verwandt sind. Mauersegler haben ein anderes Flugbild, sind aber vor allem größer und am Bauch dunkel.
Die Berliner können jetzt noch die letzten „Sriieh Sriieh“-Rufe der Segler genießen, der Großteil der Tiere hat unsere Region bereits verlassen, Ende dieser Woche sind vermutlich fast alle Mauersegler verschwunden. „Zuerst fliegen die Einjährigen vom letzten Jahr los, dann die Unverpaarten und die flügge gewordenen Jungtiere. Kurz danach folgen die männlichen und dann die weiblichen Brutvögel“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin.
Projekt „Artenschutz am Gebäude“ unterstützt Mauersegler
Damit wir die „Meister der Lüfte“ auch weiterhin in Berlin willkommen heißen können, müssen wir ihnen geeignete Nistplätze bieten. Mauersegler nisten in Berlin ausschließlich an Gebäuden. Sie brüten hinter Fassadenverkleidungen, in Mauerspalten, Dachkästen und Lüftungsöffnungen. Leider werden die Nistplätze durch Gebäudesanierungen und –abrisse immer weniger. Das NABU-Projekt „Artenschutz am Gebäude“ möchte Hauseigentümer, Planer, Bauleiter und ausführende Firmen für die Mauersegler und andere tierische Untermieter sensibilisieren und die bestehenden rechtlichen Grundlagen zu ihrem Schutz vermitteln. So sind vorhandene Mauersegler-Niststätten bei Sanierungen zu erhalten oder durch künstliche Nisthilfen zu ersetzen. Das ist ein kleiner Aufwand für eine große Wirkung und bei rechtzeitiger Planung ohne Probleme in die Bauabläufe zu integrieren. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz unterstützt das NABU-Projekt.
Wer neue Niststätten und Nahrungsgrundlagen für die Segler schaffen will, findet hier weitere Informationen: https://berlin.nabu.de/stadt-und-natur/projekte-nabu-berlin/artenschutz-am-gebaeude/.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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