Fast weg
Mauersegler wieder auf dem Weg nach Afrika

Die „Meister der Lüfte“ machen jetzt wieder den Abflug in Richtung Afrika. | Foto: A. Limbrunner
2Bilder
  • Die „Meister der Lüfte“ machen jetzt wieder den Abflug in Richtung Afrika.
  • Foto: A. Limbrunner
  • hochgeladen von Manuela Frey

Wer die Mauersegler über der Stadt beobachten möchte, muss sich beeilen. Noch kreisen zwar einige am Berliner Himmel, die meisten haben sich aber bereits auf den Weg in ihre afrikanischen Überwinterungsgebiete gemacht. Um die Mauersegler zu unterstützen, setzt sich das Projekt „Artenschutz am Gebäude“ des NABU Berlin für den Erhalt von Nistplätzen ein.

Jedes Jahr aufs Neue bekommt Berlin Anfang Mai laustarken Besuch aus dem Süden. Die Mauersegler (Apus apus) erreichen Europa, um hier zu brüten. Im Spätsommer machen sie sich auf den Weg zurück in die Überwinterungsgebiete Tausende Kilometer von hier in Äquatorialafrika, beispielsweise im Kongobecken.

Meisterflieger fast immer in der Luft

Das Faszinierende: Nur an den Nistplätzen verbringen die Vögel längere Zeit auf festem Untergrund. Auf dem Weg von und nach Afrika und in den Überwinterungsgebieten halten sich die Segler fast ausschließlich in der Luft auf und sind wahre Meisterflieger. Oft werden sie mit Rauch- und Mehlschwalben verwechselt, obwohl die Arten nicht nahe verwandt sind. Mauersegler haben ein anderes Flugbild, sind aber vor allem größer und am Bauch dunkel.

Die Berliner können jetzt noch die letzten „Sriieh Sriieh“-Rufe der Segler genießen, der Großteil der Tiere hat unsere Region bereits verlassen, Ende dieser Woche sind vermutlich fast alle Mauersegler verschwunden. „Zuerst fliegen die Einjährigen vom letzten Jahr los, dann die Unverpaarten und die flügge gewordenen Jungtiere. Kurz danach folgen die männlichen und dann die weiblichen Brutvögel“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin.

Projekt „Artenschutz am Gebäude“ unterstützt Mauersegler

Damit wir die „Meister der Lüfte“ auch weiterhin in Berlin willkommen heißen können, müssen wir ihnen geeignete Nistplätze bieten. Mauersegler nisten in Berlin ausschließlich an Gebäuden. Sie brüten hinter Fassadenverkleidungen, in Mauerspalten, Dachkästen und Lüftungsöffnungen. Leider werden die Nistplätze durch Gebäudesanierungen und –abrisse immer weniger. Das NABU-Projekt „Artenschutz am Gebäude“ möchte Hauseigentümer, Planer, Bauleiter und ausführende Firmen für die Mauersegler und andere tierische Untermieter sensibilisieren und die bestehenden rechtlichen Grundlagen zu ihrem Schutz vermitteln. So sind vorhandene Mauersegler-Niststätten bei Sanierungen zu erhalten oder durch künstliche Nisthilfen zu ersetzen. Das ist ein kleiner Aufwand für eine große Wirkung und bei rechtzeitiger Planung ohne Probleme in die Bauabläufe zu integrieren. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz unterstützt das NABU-Projekt.

Wer neue Niststätten und Nahrungsgrundlagen für die Segler schaffen will, findet hier weitere Informationen: https://berlin.nabu.de/stadt-und-natur/projekte-nabu-berlin/artenschutz-am-gebaeude/.

Die „Meister der Lüfte“ machen jetzt wieder den Abflug in Richtung Afrika. | Foto: A. Limbrunner
Die „Meister der Lüfte“ machen jetzt wieder den Abflug in Richtung Afrika. | Foto: NABU/Fotonatur
Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.676× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.019× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.643× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.550× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.