Bepflanzte Filter gegen trübes Wasser
Sanierung des Lietzensees geht weiter
Der ungewöhnlich trockene Lietzensee sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Besorgnis. Deshalb werden Wasser und Ufer renaturiert. Als nächstes soll eine bepflanzte Filteranlage den See reinigen.
Der Lietzenseepark gehört zu den beliebtesten Grünanlagen im Bezirk. Doch um die Wasserqualität ist es schlecht bestellt. Der See droht auszutrocknen und zu kippen. Im August 2020 hatte der Lietzensee den niedrigsten Pegelstand seit Beginn der Aufzeichnungen in den 70er-Jahren. Wegen der dramatischen Lage beschloss das Bezirksamt, die Wasserqualität zu verbessern und das Ufer zu renaturieren. Als erste Sanierungsmaßnahmen wurden vor knapp zwei Jahren zunächst die Nährstoffe im Lietzensee stark reduziert (Phosphatfällung) und der Wasserstand über die Zufuhr von Grundwasser reguliert.
Unterschlupf für Hechte
Als nächstes will das Grünflächenamt damit beginnen, Unterwasserpflanzen anzusiedeln, um das ökologische Gleichgewicht im See wiederherzustellen. Passieren soll das mit einem neuen Verfahren: bepflanzte Filterboxen. Die werden entlang des rund zwei Kilometer langen Ufers eingesetzt und filtern das Seewasser. Sogenannte Unterwasserweiden wiederum schaffen für Hechte Schutzräume, um sich fortzupflanzen und zu jagen. Die Raubfische sollen die Fischpopulation regulieren.
Nächstes Jahr geht es richtig los
Mit der Planung und baulichen Umsetzung der Filteranlage hat das Bezirksamt ein Ingenieurbüro beauftragt. Die eigentlichen Pflanzarbeiten im See gehen aber erst nächstes Jahr los. In diesem Jahr konzentriert sich das Grünflächenamt auf die Planung der Maßnahme und auf die Untersuchung und Vorkultivierung der Wasserpflanzen, die in den See eingesetzt werden sollen. Laut Bezirksamt sind die umfangreichen Untersuchungen am Lietzensee nötig, um die Anlage optimal auslegen und die Effekte im Gewässer wie die bessere Sichttiefe verfolgen zu können. Parkbesuchern dürfte bereits das einmal im Monat auf dem See herumfahrende Boot aufgefallen sein; ebenso wie die Entnahme von Proben entlang des Ufers, denn der See wird seit Oktober 2021 regelmäßig beprobt und analysiert.
Das Sanierungsprojekt im Gartendenkmal läuft bis Dezember 2023 und wird mit rund 2,3 Millionen Euro von der EU und dem Land Berlin gefördert.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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