NABU Berlin gibt Tipps
Umgang mit verirrten Fledermäusen

Wenn sich eine Zwergfledermaus ins Haus verirrt, gilt vor allem: Ruhe bewahren. | Foto: Nikolai Kraneis
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  • Wenn sich eine Zwergfledermaus ins Haus verirrt, gilt vor allem: Ruhe bewahren.
  • Foto: Nikolai Kraneis
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Alljährlich von Ende Juli bis Mitte September erreichen den NABU Berlin Meldungen über Fledermauseinflüge in Wohnungen oder Büros. Hier erfahren Sie, warum Fledermäuse in Wohnungen einfliegen und wie man sich am besten verhält.

Seit Anfang August häufen sich die Anrufe beim NABU: Viele Berliner berichten von kreisenden Fledermäusen in ihren Wohnungen. „Das ist kein Grund zur Panik", beruhigt Lisa Söhn, Fledermausexpertin des NABU Berlin und Referentin im Projekt „Artenschutz am Gebäude“. „Die Tiere haben keine blutrünstigen Absichten, sondern verirren sich lediglich auf der Suche nach Sommerquartieren. In der Abenddämmerung fliegen die Tiere in der Regel von alleine wieder hinaus", erklärt die Expertin.

Kippfenster und Gardinen
ähneln Sommerquartieren

Anfang August werden junge Fledermäuse flügge und suchen nach Zwischenquartieren auf dem Weg ins Winterquartier. Vor allem die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) bewohnt im Sommer so genannte Spaltenquartiere wie enge Ritzen oder Nischen unter Hausdächern oder an Gebäuden. Die Jungtiere sind noch unerfahren im Auskundschaften optimaler Quartiere und probieren verschiedene Strukturen aus. Ein gekipptes Fenster oder eine Gardinenfalte scheinen ein geeignetes Schlafquartier zu versprechen. Ab Mitte September fliegen die kleinen Säuger zu ihren Winterquartieren, daher sind nach September keine Einflüge mehr zu erwarten.

Verhaltensempfehlungen

Fledermäuse wieder loszuwerden, ist in der Regel einfach. Hier einige Empfehlungen:

Zuallererst: Ruhe bewahren. Fledermäuse sind Menschen gegenüber nicht aggressiv und greifen diese nicht an. Die Gefahr, von einer mit Tollwut infizierten Fledermaus durch einen Biss infiziert zu werden, ist äußerst gering. Dennoch ist beim direkten Kontakt mit den Tieren Vorsicht geboten. Außerdem: Fledermäuse sind die am stärksten bedrohten Säugetiere in Deutschland, gesetzlich geschützt und dürfen daher nicht verletzt oder gar getötet werden.

Fenster auf, Licht aus, abwarten. Die meisten Fledermäuse fliegen durch ein gekipptes Fenster ein, da diese den Sommerquartieren besonders ähneln, kommen aber nicht wieder von selbst hinaus. Bei einer abends im Raum umherfliegenden Fledermaus daher das Licht ausmachen und alle Fenster weit öffnen. Die meisten Fledermäuse finden dann ihren Weg selbst hinaus.

Falls tagsüber Fledermäuse gefunden werden, sollten die Tiere gegriffen und in einen kleinen Karton verfrachtet werden. Wichtig: Die Fledermäuse nur mit einem (Leder-) Handschuh oder einem dicken Handtuch behutsam anfassen. Für die Tiere ist das eine Stresssituation und sie könnten sich eventuell mit Bissen wehren. Den Karton bitte unbedingt gut verschließen! Zur späten Dämmerung den Karton nach draußen bringen, öffnen und die Fledermaus an einen Baum oder an eine Hauswand setzen.

Die Fledermaus-FAQ finden Sie auf https://berlin.nabu.de/news/newsarchiv/2020/August/28530.html.

Autor:

Manuela Frey aus Charlottenburg

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