Daumen drücken für die dritte Phase
Wettbewerb Zukunftsstadt: Mierendorff-Insel ist noch im Rennen
Der bundesweite Wettbewerb "Zukunftsstadt“ geht in die dritte Phase. 22 Städte und Gemeinden sind mit ihren Forschungskonzepten für eine nachhaltige Stadtentwicklung noch im Lostopf, darunter auch die „Nachhaltige Mierendorff-Insel“.
Jetzt werden im ganzen Bezirk die Daumen gedrückt, denn es geht nicht nur um Ruhm und Ehre – nur die Insel hält immerhin die Berliner Fahne hoch –, sondern auch um Fördermittel für die praktische Umsetzung der postulierten Ziele. „Zwischen zwei und drei Millionen Euro“, sagt Rainer Leppin, Vorstandsvorsitzender der Dorfwerkstadt, dem Trägerverein der Initiative.
Fast 170 Bewerbungen wurden eingereicht, als das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wettbewerb im Jahr 2015 ausrief, etwas mehr als 50 davon durften sich den Kriterien der Experten-Jury in der ersten Runde stellen, in die zweite Phase gelangten noch 22 Kommunen. Nun beginnt der dritte Abschnitt, während dessen die besten acht Konzepte einer „Zukunftsstadt“ mit der erwähnten Finanzspritze innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre umgesetzt werden sollen.
„Mit dem Wettbewerb Zukunftsstadt wollen wir den Wandel gestalten, um den Menschen auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt zu bieten. Dabei unterstützen wir die Menschen vor Ort dabei, eigene Ideen, wie ihre Heimat in der Zukunft aussehen soll, mit Hilfe der Wissenschaft zu realisieren. Es geht um eine nachhaltige Entwicklung und ein gutes und gesundes Leben für die nächsten Generationen in unserem Land“, so Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Noch bis Juni 2018 arbeiteten die Bewohner der Insel zusammen mit Vertretern von Wirtschaft, Politik und Verwaltung und Wissenschaftlern an ihrem Handlungskonzept für die „Nachhaltige Mierendorff-Insel“. Unter dem Motto “Vom Einwohner zum Mit-Eigentümer“ geht es um Subsidiarität, um Ökologie, um Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und die Entfaltung der Fähigkeiten der Stadtteilgemeinschaft. Der Einzelne soll Verantwortung für die Gemeinschaft und Gemeingüter übernehmen, Demokratie nicht nur gedacht, sondern auch gelebt werden. Die Vision ist entwickelt, das Handlungskonzept erstellt, jetzt träumen Rainer Leppin, der Rest der Insel und das Bezirksamt von der Umsetzung im sogenannten Reallabor, die ab 2019 beginnen würde, wenn die „Nachhaltige Mierendorff-Insel“ den Sprung unter die Top Acht schafft. „Aus fachlicher Sicht stehen die Chancen dafür gut“, sagen Leppin und Grünen-Baustadtrat Oliver Schruoffeneger uni sono. Leppin sitzt auch ein bisschen wie auf Kohlen: "Eigentlich hätte die Entscheidung schon gefallen sein sollen. Die Jury scheint sich schwer zu tun."
Weitere Informationen zur Nachhaltigen Mierendorff-Insel und dem Wettbewerb finden sich auf den Webseiten www.mierendorffinsel.org und www.innovationsplattform-zukunftsstadt.de.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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