Charmante Vision oder Utopie?
A100-Deckel: FDP-Fraktion lässt Bürger mit Experten über Umsetzung diskutieren

Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne, Bildmitte) leitete den Thementisch Stadtentwicklung.  | Foto: Matthias Vogel
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Ob eine Überbauung der A100 umsetzbar ist oder eine Vision bleibt, darüber wollte die FDP-Fraktion der BVV kürzlich Aufschluss geben. Experten und Bürger diskutierten kontrovers im Rathaus. Schade: Die Entscheider, also Vertreter von Bund und Land, blieben der Veranstaltung fern.

Weniger Lärm, geringere Schadstoffbelastung, mehr Platz für Wohnraum oder Grün, das alles ohne weitere Versiegelung des Bodens – die Deckelung der A100 im Bereich zwischen der Messe und der Knobelsdorffbrücke – anlässlich der Umgestaltung des Autobahndreiecks (AD) Funkturm und dem geplanten Neubau der Rudolf-Wissell-Brücke aktueller denn je – hätte Vorteile und Charme. Die FDP hatte die Idee zur Überbauung der Stadtautobahn bereits in ihrem Kommunalwahl-Programm 2016 verankert. Nun lud sie mit Henner Schmidt, FDP-Mitglied des Abgeordnetenhauses, in ein „Knowledge Café“ ein. An Thementischen saßen Experten, alle 20 Minuten wechselten die Bürger die Plätze.

Viele offene Fragen

Bausstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) stellte nochmals die Zwei-Etagen-Lösung für Autobahn und Ringbahn vor, Wolfgang Neumann vom Kiezbündnis Klausenerplatz gab seine Expertise in Sachen Umwelt- und Lärmschutz und die Architekten Antje Freiesleben und Johannes Heyne, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion in der BVV, leiteten die Diskussion über die technische Machbarkeit. Schnell waren Stichpunkte schriftlich festgehalten und die machten deutlich, wie komplex das Projekt wäre: Finanzierbarkeit, Statik, die Rolle der Deutschen Bahn, Bauzeit der benachbarten Großprojekte, die planerische Kommunikation der zuständigen Stellen.

Felix Recke, FDP-Fraktionsvorsitzender in der BVV, war trotzdem zufrieden mit der Veranstaltung. Dass am Ende die Skepsis der Teilnehmer bezüglich der Umsetzbarkeit überwog, hielt er für normal. „Allein bezüglich der Statik gibt es genügend offene Fragen. Wichtig war für uns, den Aufschlag zu machen und den Bürgern eine Plattform zu geben und auch Einsicht in die Pläne und Skizzen der Experten zu geben.“ Auch, dass eine Debatte ohne die Taktgeber, die vom Bund für Planung und Ausführung des AD Funkturm und der Rudolf-Wissell-Brücke beauftragte DEGES und Vertreter der Senatsverwaltung, eher wie vergebliche Liebsmüh wirkt, störte Recke nicht: „Wäre die Politik der Idee gegenüber offener, wäre es die DEGES sicher auch.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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