Baustelle der BVG stört Verkehr auf der Hardenbergstraße
Charlottenburg. Ab Juni ist es so weit: Ausgehend vom Ernst-Reuter-Platz beginnen die Berliner Verkehrsbetriebe mit Abdichtungsarbeiten am Schacht der U 2. Zur Folge hat das verengte Fahrspuren und Schienenersatzverkehr zu später Stunde.
Seit dem Krieg unangetastet - jetzt ein Sanierungsfall. Die Tunneldecke der U-Bahnlinie 2 zeigt deutliche Verfallsspuren. Um die Stahlbetonkonstruktion für die nächsten 50 Jahre flott zu machen, wird in wenigen Wochen gegraben. Und zwar genau unter der südlichen Fahrbahn der Hardenbergstraße. Erst gilt es die Asphaltdecke aufzubrechen, dann die alte Abdichtungsschicht zu entfernen, um an die eigentliche Decke zu gelangen. Sie befindet sich in rund eineinhalb Metern Tiefe. Mit den Arbeiten einher geht eine Teilsperrung der Straße, wobei mindestens zwei Spuren befahrbar bleiben. Und auch unter der Erde gibt es zeitweise Einschränkungen. Vom Herbst bis zum Dezember besteht täglich zwischen 21.30 und 3.30 Uhr Schienenersatzverkehr zwischen den Bahnhöfen Wittenbergplatz und Bismarckstraße. "Die Angebote der Firmen liegen auf dem Tisch. Wir werden den Auftrag in Kürze erteilen" sagte BVG-Bauabteilungsleiter Uwe Kutscher nun bei einer Informationsveranstaltung am Ort des Geschehens.
Dabei hatte er nicht nur Verkehrsbehinderungen zu vermelden, sondern auch eine erfreuliche Nachricht: So kann man es anders als zuletzt angenommen bei fünf bis sechs Baumfällungen belassen. Zunächst stand zu befürchten, das rund 18 stattliche Platanen weichen müssen, um für die Baggerschaufeln Platz zu schaffen. "Wir werden dicht an den Bäumen graben und Schutzvorkehrungen treffen", verspricht Kutscher. Betroffen ist eine Strecke von 880 Metern zwischen dem Bahnhof Zoo und Ernst-Reuter-Platz. Von dort aus beginnen die Arbeiten, räumlich und zeitlich verteilt auf fünf Abschnitte. Ein Abschluss ist im Oktober 2016 zu erwarten.
Zwar meint die BVG, mit einer Pressekonferenz im vergangenen Herbst bereits frühzeitig Klarheit über Beeinträchtigungen geschaffen zu haben. Einige Anrainer, darunter der Betreiber des Renaissance-Theaters, sehen das allerdings anders. Fast zeitgleich mit der Tunnelsanierung startet am Theater die Erneuerung des Daches, wobei man bis jetzt davon ausging, die Hardenbergstraße problemlos zur Anlieferung von Materialien nutzen zu können. Nun, da der Konflikt bekannt ist, zeigt sich Kutscher aber optimistisch, dass man die Arbeiten im Sinne beider Seiten aufeinander abstimmen kann. Welcher Abschnitt der Magistrale als nächstes betroffen sein wird, darüber wolle man die umliegende Haushalte zeitnah informieren - per Post.
Thomas Schubert / tsc
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