BER angeblich zu klein: Ryanair fordert vom Senat den Bau eines dritten Flughafens
Berlin. Immer mehr Menschen fliegen von Berlin in alle Welt oder kommen per Flugzeug hier an. Die Fluggesellschaft Ryanair fordert den Senat deshalb auf, einen dritten Flughafen zu bauen.
33 Millionen Passagiere wurden 2016 in Tegel und Schönefeld abgefertigt. Nach Prognosen von Ryanair werden es im Jahr 2050 schon 90 Millionen Reisende sein. Aus Sicht der Fluggesellschaft sollte Berlin deshalb nicht nur Tegel langfristig geöffnet lassen, sondern zusätzlich den Bau eines dritten Flughafens ins Auge fassen.
Ryanair-Manager Kenny Jacobs warf im Tagesspiegel dem Berliner Senat vor, noch „wie im vergangenen Jahrhundert“ zu denken, wenn er davon ausgehe, dass der BER alleine künftig alle Fluggäste abfertigen kann. Ähnlich sieht das Michael Freitag von der Initiative „Tegel bleibt offen“, die derzeit einen Volksentscheid für den Weiterbetrieb Tegels vorbereitet.
Auch Freitag sieht fehlende Kapazitäten im Berliner Flugverkehr für die nächsten Jahrzehnte. 90 Millionen Fluggäste abzufertigen sei mit zwei Flughäfen nicht machbar. „Das Wachstum ist begrenzt, wenn der Flughafen BER keine dritte Start- und Landebahn bekommt“, erklärt er. Diese werde von der Brandenburger Regierung und auch von der Bevölkerung derzeit abgelehnt.
Contra kommt vom Senat: Der Flughafen BER sei für eine Kapazität von 360.000 Flugbewegungen pro Jahr zugelassen. „Damit ist eine Bedienung des prognostizierten Passagieraufkommens der Region Berlin-Brandenburg möglich“, teilt eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf Anfrage mit. Der BER sei mit seinen zwei hochmodernen Start- und Landebahnen nicht „zu klein“, wie oft behauptet wird. Weitere Informationen dazu gebe es auf www.berlin.de/tegel-schliessen. jtw
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