Vollsperrung stoppt Bauprojekte
Bezirksamt Charlottenburg legt geplante Radwege auf Eis
Die Sperrung des Kaiserdamms gefährdet geplante Bauprojekte. Und wegen der „katastrophalen Folgen“ für die Nebenstraßen fordert der Bezirk den Einsatz von Shuttle-Bussen.
Wegen der monatelangen Vollsperrung des Kaiserdamms nach einem Kanalschaden stoppt der Bezirk vorerst Baumaßnahmen im Umfeld. Denn die Verkehrsumleitungen behindern die geplanten Projekte. Das teilt das Rathaus mit. Betroffen sind demnach der dauerhafte Radweg auf der Kant- und Neuen Kantstraße, der Pop-up-Radweg am Spandauer Damm sowie der Umbau der Kreuzungen an der Kantstraße und Leibnitzstraße sowie an der Bismarckstraße und Wilmersdorfer Straße. „Außerordentlich ärgerlich“ ist das für Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). „Aber natürlich muss jetzt erst einmal genau geprüft werden, wie sich die Verkehrsströme durch unseren Bezirk durch die zwei Havarien am Kaiserdamm und am Autobahntunnel Schlangenbader Straße lenken lassen.“
Bis darüber Klarheit herrscht, müsse der Bezirk auf den Beginn jetzt eigentlich anstehender neuer Tiefbaumaßnahmen verzichten. „Insbesondere für die Umleitung des Verkehrs von der Autobahn Schlangenbader Straße sollte das Konzept nunmehr so langsam vorliegen“, sagte Schruoffeneger. Der Autotunnel ist seit dem 20. April wegen Mängeln an der Notrufanlage und der Entlüftung auf unbestimmte Zeit dicht. Er hoffe, so Schruoffeneger weiter, dass die zuständige Senatsverwaltung die Umleitungskonzepte schnell erarbeitet und „wir dann Klarheit über die verkehrlichen Auswirkungen auf das Nebenstraßennetz haben“.
Um den Schleichverkehr durch die benachbarten Wohnquartiere zu minimieren, schlägt der Verkehrsstadtrat vor, über die Parkplätze am Olympiastadion und im ICC-Parkhaus sowie über Shuttle-Busse wichtige Verkehrsachsen zu entlasten. „Über die genannten Parkplätze könnte täglich eine fünfstellige Zahl an PKW-Bewegungen über die Ost-West-Trassen mit dem Ziel City-West eingespart werden, wenn es gute Zubringersysteme gäbe.“ Außerdem soll die Senatsverkehrsverwaltung prüfen, ob ÖPNV-Linien verstärkt werden können. Damit mehr Autofahrer auf S- und U-Bahn umsteigen. Der Kaiserdamm ist für mindestens ein halbes Jahr gesperrt. Dort droht die Fahrbahn zwischen Suarezstraße und Sophie-Charlotten-Straße abzusacken.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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